• 04.09.2008 19:33

  • von Roman Wittemeier

Massa rechnet mit Unterstützung von Räikkönen

Felipe Massa rechnet im Fall eines Falles fest mit der Unterstützung seines Teamkollegen: "Im vergangenen Jahr ist er durch mich Weltmeister geworden"

(Motorsport-Total.com) - Sie haben beide das gleiche Team, das gleiche Auto und das gleiche Ziel: Felipe Massa und Kimi Räikkönen wollen beide den Fahrertitel in der Formel 1. Sicher ist: Einer von beiden muss früher oder später zurückstecken, wenn es auf die ultimative Zielgerade der Saison geht - Nur einer kann gewinnen. Von Neid, Missgunst oder Streitereien scheint man dennoch weit entfernt zu sein im Hause Ferrari. Beide Piloten sind sich der Unterstützung des jeweils anderen im Kampf die Krone gewiss.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa

Felipe Massa rechnet auch in Spa-Francorchamps mit guter Ferrari-Form

"Wenn es nötig ist, wird er mir helfen", erklärte Valencia-Sieger Massa am Donnerstag in Spa-Francorchamps. "Ich habe es im vergangenen Jahr auch getan. Ganz sicher ist er auch wegen meiner Arbeit damals Champion geworden. Er ist ein fairer Typ, genau wie ich. Das gehört zu unserem Job." Sollte sich das Wochenende in Belgien genauso gestalten wie zuletzt in Spanien, dann dürfte Massa endgültig alle Asse im Ärmel haben. Teamkollege Räikkönen muss also in Spa-Francorchamps ein gutes Ergebnis liefern. In den zurückliegenden drei Jahren konnte der Finne immer siegen.#w1#

Teamorder kommt im Falle des Falles

"Ich hatte von Anfang an die volle Unterstützung des Teams und das hat sich bis heute nicht verändert", sagte Massa zur aktuellen teaminternen Situation. "Wir müssen immer unser Bestes geben, um das Rennen zu gewinnen, oder wenigstens auf einem für das Team im WM-Kampf gewinnbringenden Platz zu landen." Die zuletzt starken Leistungen in Ungarn und Valencia haben das Selbstbewusstsein des Brasilianers weiter gestärkt.

"Wir haben ein konkurrenzfähiges Auto. Ich habe in Qualifying und Rennen einen guten Speed zeigen können, schon viele Male in dieser Saison. McLaren hat seine Konkurrenzfähigkeit auch schon oft bewiesen. Manchmal sogar mehr als wir. Wir müssen also weiter hart arbeiten und dafür sorgen, dass wir ein gleich starkes oder zumindest ähnlich starkes Auto haben wie zuletzt. Wir haben hier die Chance auf den Sieg und ich gehe an dieses Rennen nicht mit der Einstellung, dass ich hier schlechter sein könnte als anderswo."

Mit Blick auf die besonderen Stärken seines Teamkollegen in Spa-Francorchamps fügte Massa an: "Ich war auch nie besonders gut in Monaco, aber in diesem Jahr war ich dort der absolut schnellste Mann - sogar mit mehr Sprit im Qualifying. Wir müssen mit der gleichen Einstellung ans Rennen gehen, immer mit dem Sieg im Hinterkopf." Trotz der aktuell guten Form von Ferrari bereiteten die Zuverlässigkeitsprobleme mit dem Motor in den vergangenen Wochen große Sorgen. Massa fiel in Ungarn aus, Räikkönen aus gleichem Grund in Valencia.

Motorprobleme im Griff?

"Wir können sicherlich nicht behaupten, dass wir zuverlässiger sind als jemals zuvor. Wir haben das Problem erkannt und verstanden. Es war wohl für alle offensichtlich, dass wir Probleme mit den Pleuel hatten. Mein Motor von Ungarn und Kimis Maschine aus Valencia wurden zur gleichen Zeit zusammengebaut und zwar mit den gleichen Pleuel. Wir haben die Probleme erkannt und mein neuer Motor in Valencia war bereits anders gebaut. Ich denke, dass wir das Rennen sicher beenden können."

Auf dem Weg zum ersehnten Titel haben die Motorschäden allerdings wichtige Punkte gekostet. Mit den möglichen zehn Zählern aus Ungarn - wo Massa bis zum Ausfall sicher in Führung lag - wäre der Brasilianer in der Fahrerwertung bereits vorn. "Es gibt für die nächsten Rennen mehrere wichtige Faktoren. Konstanz ist sicherlich einer, weil wir schon viele Leute gesehen haben, die im Verlauf der Saison wichtige Zähler verloren haben. Natürlich ist auch Speed wichtig, um vorne oder wenigstens in einer guten Position zu bleiben."

"Zuverlässigkeit und ab und zu etwas Glück kommen auch noch dazu. Wenn ein Fahrer nun all diese Faktoren zusammenbringt, dann wird er derjenige sein, der die Meisterschaft gewinnt", beschrieb Massa, dessen Rückstand auf Lewis Hamilton zurzeit sechs Punkte beträgt. "Er ist sehr schnell und noch jung", so der Ferrari-Pilot über den britischen Konkurrenten. "Er hat ein großes Potenzial. Ich respektiere ihn und er respektiert mich. Er ist ein netter Kerl. Das ist meine Meinung."