Massa: "Man kann ihnen nur gratulieren"
Ferrari-Pilot Felipe Massa wollte in Spanien erneut auf das Podest, Renault war dazu jedoch am Rennsonntag zu stark - dennoch kein Grund zur Enttäuschung
(Motorsport-Total.com) - Nach dem ersten Formel-1-Podestplatz seiner Karriere auf dem Nürburgring musste sich Felipe Massa beim Grand Prix von Spanien mit Rang vier begnügen. Angesichts der starken Vorstellung Ferraris in der Eifel und in den Trainings am Barcelona-Wochenende zeigte sich der Brasilianer zwar einerseits enttäuscht über den verpassten erneuten Podiumsbesuch, jedoch sei auf dem 'Circuit de Catalunya' für die "Roten" nicht mehr möglich gewesen, weshalb es eigentlich keinen Grund für Enttäuschung gebe.

© xpb.cc
Felipe Massa wäre in Spanien gerne erneut auf das Podium geklettert
"Es ist ein Beweis für unsere Fortschritte, die wir in den vergangenen Wochen erreicht haben, dass das Verpassen des Podiums in Barcelona enttäuschend war", erklärte Massa. "Aber wenn man am Ende des Rennens genau weiß, dass man keine bessere Leistung hätte zeigen können, dann muss man mit dem Resultat zufrieden sein", merkte er an.#w1#
Kein Grund zur Enttäuschung
Schließlich gebe es keinen Grund zur Enttäuschung, am Rennsonntag sei Renault einfach zu stark gewesen: "Unser Paket war einfach nicht schnell genug." Nach den Trainings hatte man noch erwartet, vor den französischen Boliden zu liegen: "Wir hatten nicht erwartet, dass die Renaults am Rennsonntag einen derartigen Schritt nach vorn machen könnten." Daher könne man Renault nur zu einem verdienten Sieg gratulieren.
"Auch wenn wir dachten, dass wir am Sonntag dominieren könnten, sollten wir nicht allzu sehr überrascht sein, dass es nicht so gekommen ist. Sehr kleine Veränderungen können in diesem Sport große Auswirkungen haben", erklärte Massa die plötzliche Umkehr des Kräfteverhältnisses in Spanien. Nachdem Ferrari in den Freien Trainings einen stärkeren Eindruck gemacht hatte als Renault, konnten die Italiener am Rennsonntag nichts mehr gegen Fernando Alonso ausrichten.
Höhere Temperaturen am Sonntag gaben den Ausschlag
Dabei tippte Massa ebenso wie viele andere Experten auf die höheren Temperaturen, die zur Verschiebung des Kräfteverhältnisses quasi über Nacht geführt haben könnten: "Vielleicht hat die Hitze am vergangenen Sonntag die Balance leicht in Richtung Renault verschoben, da es heißer war, als wir das erwartet hatten." Doch auch die Streckenbedingungen hätten sich verändert, so dass der 'Circuit de Catalunya' im Rennen mehr Grip bot, was den Renaults ebenfalls entgegengekommen sei.
Dennoch sei es keine Überraschung gewesen, dass Renault plötzlich wieder erstarkte: "Wenn ein Team, das sich normalerweise nicht besonders gut schlägt, plötzlich gut ist, dann ist das eine Überraschung. Aber Renault hat immerhin in diesem Jahr die meisten Rennen gewonnen, und beide Autos sind in Spanien vor uns gestartet. Es ist also keine so große Überraschung, dass sie gewonnen haben. Sie sind das Team, das es zu schlagen gilt."
Die Reifenwahl Ferraris, die auf die härtere der beiden Bridgestone-Mischungen fiel, hielt Massa indes auch im Nachhinein für richtig: "Der weichere der beiden Bridgestones war definitiv zu weich. Natürlich wären wir damit vielleicht aus der ersten Reihe gestartet, aber nach ein paar Runden im Rennen hätten wir Schwierigkeiten bekommen."
Pech im Verkehr
Dass er selbst nicht viel mit der Vergabe des Sieges zu tun haben würde, war Massa schon bald klar, jedoch wollte er unbedingt am zweiten Renault von Giancarlo Fisichella vorbeigehen, um erneut auf das Podest klettern zu dürfen: "Ich habe bei beiden Boxenstopps versucht, Fisichella zu überholen, aber beide Male gerieten er und ich etwa drei Runden vor dem Ende des Stints in Verkehr, und er schaffte es jeweils, schneller an den langsameren Autos vorbei zu kommen als ich." Dabei habe er jeweils die entscheidenden Sekunden verloren.
Dass der Brasilianer das Potenzial für eine erneut gute Platzierung hatte, beweist seine schnellste Rennrunde, die erste in seiner Formel-1-Karriere. Dennoch wisse man bei Ferrari nach der Niederlage, "dass wir für die nächsten Rennen noch einige Arbeit zu verrichten haben. Wenn man die vergangenen drei Rennen betrachtet, scheint der enge Kampf um die Weltmeisterschaft weiter zu gehen."

