Massa ist zurück: "Für mich ist das wie ein Sieg"
Im Rahmen des Ferrari-Weltfinals in Valencia pilotierte Felipe Massa erstmals seit seinem Unfall wieder einen F60: "Ich bin überaus glücklich"
(Motorsport-Total.com) - Knapp zwei Wochen nach dem Ende der Formel-1-Saison begann für Felipe Massa die Rückkehr in den Rennbetrieb. Zwar konnte der brasilianische Rennfahrer beim Ferrari-Weltfinale in Valencia nur einige Showrunden drehen, fühlte sich aber sofort wieder pudelwohl in seinem roten Rennwagen: Massa ist wieder da und nimmt eine große Portion Zuversicht mit in die Winterpause der Formel 1.

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Felipe Massa führt die Ferrari-Parada in Valencia an: 16.000 Fans sind begeistert
"Ich freue mich außerordentlich darüber, hier zu sein und mit dem Team zu arbeiten. Natürlich war ich bereits in São Paulo und Abu Dhabi wieder mit dabei, doch das Fahren ist einfach außergewöhnlich", so der 28-Jährige am Rande der Veranstaltung in Spanien. "Ich möchte mich auch bei allen Fans bedanken, die mir in den vergangenen Monaten allesamt wirklich sehr nahe standen", sagt Massa.#w1#
"Ich habe viele wundervolle Nachrichten erhalten. Hoffen wir einfach darauf, dass wir unseren Fans 2010 eine Befriedigung verschaffen können. Fernando und ich wollen das beste Gespann der Formel 1 sein", kündigt der Ferrari-Pilot an und zeigt sich nach seinem Comeback im F60-Fahrzeug wieder schwer begeistert vom Rennfahren: "Es war einfach fantastisch und ich bin überaus glücklich."
Massa fährt wieder im F60-Rennwagen
"Obwohl ich nur kurz fahren konnte, hat es mir sehr viel Spaß gemacht. Ich bin sehr motiviert: Für mich ist das wie ein Sieg. Es war genau so wie vor dem Unfall am Hungaroring", gibt Massa zu Protokoll. Die Erleichterung des Brasilianers färbt auch auf seinen Renningenieur Rob Smedley ab: "Felipe hat einen unglaublichen Hunger auf Siege", meint der langjährige Massa-Weggefährte.

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Zurück im Kreise der Lieben: Felipe Massa saß endlich wieder am Steuer seines F60 Zoom
"Das ist ein weiterer Schritt in der Vorbereitung auf seine Rückkehr zum Rennsport", findet Smedley, kann aber nicht einordnen, wie gut Massa in Valencia unterwegs war: "Die Rundenzeiten? Darauf habe ich nicht geschaut", so Smedley, der beim Ferrari-Weltfinale der Chef am Kommandostand der Roten war. Allzu lange hielt es Massa aber nicht in Spanien: Der Nachwuchs ist bereits auf dem Weg.
Wie von Ferrari zu hören ist, begab sich der WM-Zweite von 2008 direkt nach seinem Auftritt auf dem schnellsten Weg zum Flughafen, um zurück in die brasilianische Heimat zu fliegen. Dort wartet seine hochschwangere Frau Raffaela darauf, ihren Ehemann wieder an ihrer Seite begrüßen zu können - Familie Massa erwartet in den kommenden zwei Wochen die Geburt von Felipe Junior.
Di Montezemolo gerät ins Schwärmen
Ferrari-Präsdient Luca di Montezemolo absolvierte nach dem Weltfinale zwar keinen Langstreckenflug wie Massa, schwebte aber dennoch auf Wolke sieben: "Felipe und Fernando sind in meinen Augen das beste Fahrerduo der Formel 1", so der italienische Unternehmenschef. "Ich bin überzeugt davon, dass beide hochmotiviert sind und gewinnen wollen" - das erklärte Ziel sind die WM-Titel der Formel 1.
"Dass wir zwei Südländer im Team haben, bereitet mir überhaupt kein Kopfzerbrechen - auch wenn es das erste Mal in unserer Geschichte sein sollte. Sie wissen beide sehr gut, dass sie in erster Linie für Ferrari fahren und nicht für sich selbst. Ich betone nur zu gerne, dass wir einen guten Teamgeist haben - das sagen wir nicht nur, das ist tatsächlich so", erläutert das Oberhaupt von Ferrari.
"Ein Beispiel dafür ist unsere Beziehung zu Personen wie Michael Schumacher, der in diesem Jahr nicht zögerte, um sich dem Team in einem schwierigen Moment zur Verfügung zu stellen", sagt di Montezemolo. Schumacher hatte sich im Sommer ursprünglich dazu bereit erklärt, für den verletzten Massa in die Formel 1 zurückzukehren. Eine Nackenverletzung verhinderte das Sensationscomeback.

