Massa hadert mit der Strategie und dem Wetter

(Motorsport-Total.com) - Der Sieg im Fürstentum hätte es sein sollen für Felipe Massa, stattdessen gab's in Monaco nur den kleinsten Pokal für den Brasilianer, der beim Rennstart noch souverän unterwegs war. Der Ferrari-Pilot leistete sich auch einen folgenschweren Schnitzer, als er sich in der Ste. Devote verschätzte und Robert Kubica ziehen lassen musste. Möglicherweise haben auch die Ferrari-Strategen keine optimale Taktik für dieses Rennen ausgetüftelt.

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Felipe Massa hatte auf abtrocknender Piste keine Siegchance mehr in Monaco

Frage: "Felipe, du warst beim Restart auf den weicheren der beiden Reifen. Dachtest du, das würde dir einen kleinen Vorteil bringen?"
Felipe Massa: "Ich weiß es nicht. Zu diesem Zeitpunkt war das Rennen ohnehin schon entschieden. Ich habe einfach die weichen Reifen genommen, weil der Kurs noch immer etwas feucht war. Vielleicht waren diese Pneus besser aufzuwärmen, aber ich glaube eigentlich nicht, dass es da einen großen Unterschied zwischen der weichen und der harten Mischung gab."#w1#

Duell mit Kubica um Rang zwei

Frage: "Du hattest einige Fights mit Robert, ihr seid im Rennen mehrfach aufeinander getroffen..."
Massa: "Das stimmt. Das Wichtigste an diesem Rennen war wohl, dass wir einige Wagnisse eingegangen sind. Wir hatten Regenwarnungen für die kommenden 20 bis 25 Minuten, aber zu dieser Zeit trocknete die Strecke schon ab. Das war noch vor meinem ersten Pitstop und dann haben wir einfach den Tank vollgemacht, ich war also quasi auf einer Einstoppstrategie unterwegs."

"Weil ich recht schwer war, konnte ich so viel tanken, dass es bis zum Ende des Rennens reichen würde. Wir haben dann neue Regenreifen aufgeschnallt und haben auf den Regen gewartet, denn die Vorhersagen waren bis dahin recht präzise. Wir warteten also auf den Regen, mit der richtigen Strategie, um auch das Rennen zu beenden und weit nach vorne zu fahren. Da war ich sehr schwer unterwegs und die Strecke wurde immer trockener."

"Ich hatte viel Graining und habe dann alle Chancen auf den Sieg verloren, als Lewis ziemlich leicht und auf den passenden Reifen für diese Bedingungen unterwegs war. Ich hatte jede Menge Graining und einfach keine Chance, mit ihm zu kämpfen. Robert stoppte nur eine Runde vorher und nahm Profilreifen."

Hohe Erwartungen nicht erfüllt

"Ich stand noch immer in Kontakt mit meinem Team, ob es nun beginnen würde zu regnen oder eben nicht, weil ich auch an die Box kommen wollte. Aber wir haben heute wohl einen kleinen Fehler in der Strategie gemacht, was uns beim Kampf um den Sieg freilich nicht geholfen. Letztendlich war es aber okay, Dritter zu werden und sechs Punkte mit nach Hause zu bringen. Und das in einem so schwierigen Rennen, ich bin recht zufrieden."

Frage: "Nach dem gestrigen Tag hattest du aber auf mehr gehofft, oder?"
Massa: "Ja, klar. Ich bin gestern mit einem schweren Auto auf die Pole-Position gefahren, was sicherlich eine der besten Pole-Positions meiner Karriere war, und heute standen alle Zeichen ebenfalls gut."

"Wir haben gekämpft, weil wir zu Beginn im Nassen sehr schnell waren und sogar davonziehen konnten. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich, dass Lewis ein Problem hatte. Aber dann hat sich alles verändert, als die Strecke abtrocknete und wir bekamen jede Menge Probleme beim Stopp, als wir viel Sprit einfüllten."

Massa optimistisch für Montréal

Frage: "Im Vorjahr war McLaren-Mercedes in Monaco unschlagbar und heute sagtest du, dass du eine Siegchance gehabt hast. Denkst du, Ferrari wird in Kanada stärker sein als im vergangenen Jahr?"
Massa: "Na klar, denn heute waren sie nicht unschlagbar. Wir hatten im Regen eine großartige Pace und auch im Trockenen. Aufgrund der Umstände waren wir aber nicht dazu in der Lage, mit ihm zu kämpfen und auch, weil wir einen Strategiefehler gemacht und auf den Regen gewartet haben, der nicht gekommen ist. Das war einfach ein Ratespiel. Manchmal zahlt sich so etwas aus, manchmal eben nicht."

"Die Wettervorhersage war die meiste Zeit über perfekt und hat genau dann nicht funktioniert, als wir wirklich mit erneutem Regen gerechnet hatten. Ich denke also nicht, dass sie hier unschlagbar waren und wir haben das gleiche Gefühl für Montréal. Die Meisterschaft ist sehr offen. Wir haben ein gutes Auto, ein gutes Team und dieses eine Rennen wird unsere Möglichkeiten zu kämpfen gewiss nicht verändern."