• 07.10.2012 15:53

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Massa erleichtert: Ferrari-Vertrag rückt näher

Die Chancen der Force-India-Youngsters schwinden: Felipe Massa hat seit Spa-Francorchamps sogar mehr Punkte geholt als "Chef" Fernando Alonso

(Motorsport-Total.com) - Laut Informationen von 'Motorsport-Total.com' gibt es für 2013 nur noch drei Anwärter auf das zweite Ferrari-Cockpit neben Fernando Alonso: die beiden Force-India-Youngsters Nico Hülkenberg und Paul di Resta sowie Felipe Massa. Letzterer ist Alonsos Wunsch-Teamkollege und tut seit Spa-Francorchamps alles, um eine Vertragsverlängerung zu erhalten.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa

Die Ferrari-Crew feiert Felipe Massa: Sehen wir solche Bilder auch 2013? Zoom

Zumindest rein statistisch gesehen ist er auf dem besten Weg, auch Präsident Luca di Montezemolo und Teamchef Stefano Domenicali von sich zu überzeugen, denn Massa holte in den vergangenen vier Grands Prix nicht weniger als 44 Punkte - also um 14 mehr als Alonso! In einer gedachten Teiltabelle nur für Spa-Francorchamps, Monza, Singapur und Suzuka wäre der Brasilianer damit sogar Dritter, geschlagen nur von Sebastian Vettel (68) und Jenson Button (55).

Erstes Podium seit zwei Jahren

Heute in Suzuka fuhr er zudem erstmals seit dem Grand Prix von Südkorea 2010 auf das Podium und beendete damit laut 'BBC'-Rechnung die längste Durststrecke, die ein Ferrari-Pilot je in der Formel 1 erlebt hat. "Ich freue mich sehr für Felipe", sagt Domenicali, will aber nicht bestätigen, dass die Nummer zwei der Scuderia damit schon das Ticket für die kommende Saison gelöst hat: "Eines nach dem anderen. Dazu nehme ich später mal Stellung."

Felipe Massa

Felipe Massa lieferte heute eine starke Leistung ab und sammelte weitere Punkte Zoom

Also Frage an Massa selbst, ob er glaubt, dass nun alles geklärt ist - und die Antwort klingt selbstbewusst: "Ich denke schon." Mit einer offiziellen Bekanntgabe rechnet er "bald". Italienischen Medienberichten zufolge hat ihm Präsident Montezemolo vor Singapur ein Ultimatum bis nach dem Südkorea-Grand-Prix gestellt. Sprich: Wenn Massa auch nächste Woche keinen Bock schießt, sollte für nächstes Jahr alles klar sein.

"Es ist eine Erleichterung", jubelt der 31-Jährige über sein heutiges Ergebnis. "Ich konnte vom Anfang bis zum Ende pushen und zeigen, dass wir hier sind, weil wir um Siege und die Pole kämpfen, nicht nur um ein paar Punkte. Meine Pace war das ganze Wochenende sehr gut. Leider bekam ich gestern kein gutes Qualifying hin, aber ich war mit dem Auto sehr glücklich. Schön, nach so langer Zeit wieder auf dem Podium zu stehen. Hoffentlich ist das der Anfang einer Podesplatz-Serie!"

Panne auf dem Podium

Das wäre für die Routine bei der Siegerehrung wichtig, denn als Massa seinen Pokal präsentieren wollte, wäre er beinahe über seine Champagnerflasche gestolpert. Den Grundstein für Platz zwei legte er im ersten Stint: Im Chaos am Start bewies er den Riecher für die richtige Linie - und schon war er Vierter statt Zehnter. Anschließend fuhr er einen um drei Runden längeren Stint als Kamui Kobayashi und übernahm dank konstant schneller Rundenzeiten dessen zweiten Platz.


Fotos: Felipe Massa, Großer Preis von Japan, Sonntag


"Die Strategie ergab sich heute anhand des Reifenverhaltens von selbst", sagt Domenicali. "Wir wussten, was wir vom harten Reifen zu erwarten hatten. Mit den weichen Reifen haben wir gestern einige Blasen gesehen - bei allen Teams. Als wir mit den weichen Reifen im ersten Stint über zehn Runden kamen, haben wir gesagt: Okay, jetzt müsste es definitiv ein Zweistopp-Rennen sein, jetzt müssen wir uns am Tempo der Fahrer orientieren, die direkt hinter uns sind."