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Marussia warnt: Clark, Senna - und jetzt die Fans?
Sportdirektor Graeme Lowdon ist ernsthaft besorgt um die Zuschauerfreundlichkeit der Formel 1, wenn die kleinen Teams weiter ausbluten
(Motorsport-Total.com) - Die Strategiegruppe der Formel 1 stellt am Donnerstag mit einem umfassenden Sparprogramm für die Jahre 2015, 2016 und 2017 die Weichen für die Zukunft. Dabei werden nach Informationen von 'Motorsport-Total.com' ausschließlich Modifikationen des Sportlichen und des Technischen Reglements diskutiert, nachdem eine fixe Budgetobergrenze zu den Akten gelegt wurde. Den kleinen Teams ist das nicht genug: Sie schlagen im Vorfeld des Meetings Alarm und fürchten um die Königsklasse.

© LAT
Marussia hat im Konzert der Großen seit Jahren nichts zu bestellen Zoom
Schaffen es nur noch die "Großen" der Szene, genügend Mittel aufzubringen, um an der Spitze mitzumischen, könnten die Fans und damit der gesamte Zirkus die Verlierer sein, fürchtet Graeme Lowdon: "Wir wissen, dass die Zuschauerzahlen sinken. Solche Dinge sind ein wichtiges Signal", warnt Marussias Sportdirektor gegenüber 'Autosport' und findet deutliche Worte, wenn es um das Ausmaß der Bedrohung geht: "Es ist ein Sport, der Jim Clark und Ayrton Senna verloren, aber überlebt hat. Verlieren wir alle Fans, ist es aus."
Der Brite fordert, sich an anderen Sportarten ein Beispiel zu nehmen. Die FIFA etwa hat im Fußball das "Financial Fairplay" eingeführt und dafür gesorgt, dass Klubs nur noch das augeben, was sie einnehmen - und Triumphzügen auf Pump so einen Riegel vorgeschoben. "Die Sportarten, die finanziell am stärksten gewachsen sind, wo die Fans ihre Begeisterung mit der Brieftasche zeigen", argumentiert Lowdon, "haben zwei Dinge eingeführt: Finanzielle Kontrolle und eine gerechte Verteilung der Einnahmen."
Beides vermissen Marussia und Co. Der Budgetdeckel wurde abgeschmettert, die Verteilung der Gelder aus den Formel-1-Töpfen erfolgt stark zugunsten der großen Mannschaften. Robert Fernley ist von der ganzen Angelegenheit genauso wenig begeistert wie von der Strategiegruppe als Gremium: "Sie haben es geschafft, einen Richtungswechsel hinzubekommen. Jetzt gibt es ein Meeting und wir müssen zuhören, bevor wir den nächsten Schritt gehen", deutet der stellvertretende Force-India-Teamchef Opposition gegen das Aus für die Kostenobergrenze an.
Fernley weiter: "Wir verstehen nicht, warum es diese Kehrtwende gegeben hat, weil es dafür kein Mandat gibt. Es verspricht keinen Vorteil. Es geht darum, das zu tun, was es nach unser aller Meinung braucht."

