• 10.09.2011 17:33

  • von Marco Helgert

Marussia-Virgin: Große Chance vergeben?

Timo Glock kämpfte mit einem Problem am verstellbaren Heckflügel und vergab womöglich die Chance, einen Lotus aus eigener Kraft zu schlagen

(Motorsport-Total.com) - Das Updatepaket bei Marussia-Virgin für Italien zeigte im Qualifying durchaus einen Aufwärtstrend. Der Lotus von Heikki Kovalainen war in Reichweite; doch ein Defekt am verstellbaren Heckflügel von Timo Glock entriss diese Chance wieder. Ohne DRS reichte es "nur" für einen Platz vor dem Teamkollegen Jerome D'Ambrosio und den beiden HRT-Boliden.

Titel-Bild zur News: Timo Glock

Timo Glock musste ohne verstellbaren Heckflügel in die Qualifikation

"Das war ein enttäuschendes Qualifying", so Glock. "Wir hatten ein Problem mit dem Heckflügel - der blieb einfach offen und ging nicht wieder zu. Wenn eine bestimmte Geschwindigkeit erreicht war, schloss er sich wieder. Wir hatten damit noch nie zuvor ein Problem und gestern ging da auch nichts schief. Wir müssen das abstellen, denn besonders schön ist diese Erfahrung nicht. Es ist frustrierend, denn wir waren nah an Kovalainen dran - vielleicht sogar nach genug. Wenn der Flügel normal funktioniert hätte, wer weiß, was dann möglich gewesen wäre."

Für D'Ambrosio war die Ausgangslage anders. Er bekam die Neuteile für sein Auto erst am Morgen. "Ein schlechtes Qualifying war das nicht", so der Belgier. "Es war schwierig, einen guten Windschatten zu finden, weil so viel los war. Das machte alles noch schwieriger. Aber ich fühlte mich im Auto wohl und bin insgesamt ganz zufrieden. Ich freue mich auf das Rennen morgen - es sieht so aus, als würde es eng zugehen."

Abwarten in der Teamführung

"Die Crew für Jeromes Auto hatte gestern Abend viel zu tun, weil das Upgrade an seinem Auto verbaut wurde", so Teamchef John Booth. "Das klappte sehr gut und es war interessant, Jeromes Aussagen im Freien Training zu hören. Gestern konnte man einen Vorteil erkennen und auch Jeromes Aussagen fielen positiv aus. Beide Autos machten auch wegen Setup-Arbeiten einen weiteren Sprung nach vorn. Timo experimentierte mit den Flügeleinstellungen und Jerome fand eine gute Balance mit dem Upgrade."


Fotos: Marussia-Virgin, Großer Preis von Italien, Samstag


Schon vor dem Qualifying kam dann das unerwartete Problem. "Beim Versuch mit weichen Reifen ging bei Timo das DRS nicht richtig, es ging nicht korrekt zu", fährt er fort. "Das hat ihm viel Zeit gekostete, weil er faktisch ohne DRS fahren musste. Wir schauten über Mittag nach dem Flügel und fanden auch einige Probleme. Die wurden gelöst und alles sah gut aus. Aber bei solch komplexen Systemen ist es oftmals mehr als ein Fehler und bei Timo trat der Fehler im Qualifying erneut auf."

"Vor dem Rennen müssen wir das Problem lösen", mahnt er an. "Was unseren Leistungsstand angeht, so sieht das Feld enger beieinander aus. Der Abstand zu den Jungs vor uns scheint geringer. Aber wir werden das mit Vorsicht genießen und warten, bis wir auf einem Kurs, der mehr Rückschlüsse zulässt. Dank der geringeren Abstände im Feld und dem hoffentlich behobenen Flügelproblem bei Timo können wir auf ein spannendes Rennen hoffen."