• 28.05.2011 17:41

  • von Marco Helgert

Marussia-Virgin: Glock fast perfekt, D'Ambrosio nicht

Timo Glock fuhr eine Qualifyingrunde, die auch dem Teamchef John Booth Respekt abnötigte - Jerome D'Ambrosio ging einen Schritt zurück und war unzufrieden

(Motorsport-Total.com) - Marussia-Virgin stand im Qualifying auf einmal etwas unverhofft ohne Gegner da. Die HRT-Fahrer gingen gar nicht auf Strecke, der Rest des Feldes war zu weit entfernt, um sich in einen Kampf einzuschalten. Insofern konnten sich Timo Glock und Jerome D'Ambrosio ganz auf sich konzentrieren. Im Falle von Glock gelang das gut. Seine Runde führte ihn zu Rang 21. Auf die Lotus fehlte dabei nur etwas mehr als eine halbe Sekunde. Sein belgischer Teamkollegen verlor weiter acht Zehntel und wurde 22.

Titel-Bild zur News: Timo Glock

Timo Glock fuhr im Qualifying eine bärenstarke Runde

"Das war ein ziemlich perfekter Samstag für mich", so Glock. "Das Freie Training verlief gut und die Runde im Qualifying war eine der besten, die ich in Monaco je fuhr. Da habe ich alles hineingeworfen. Einige Male streifte ich die Mauern und rutschte gegen die Begrenzungen. Am Ende sprang dann eine Riesenrunde dabei raus."

Seinen Husarenritt kündigte er vorher schon an. "Ich sagte zuvor zu meinen Ingenieuren: 'Das wird jetzt alles oder nichts!' Letztlich war die Runde dann vier Zehntel schneller als die Runde davor. Ein großes Danke an das Team. Sie haben ihre Sache toll gemacht und ich habe meine Chance genutzt, einen Unterschied zu machen. Letztlich liegen wir nur eine Zehntel hinter einem Toro Rosso und direkt an Lotus dran. Ich bin zufrieden mit meiner Arbeit heute."

D'Ambrosio war nicht ganz so zufrieden. "Das war kein großartiges Qualifying für mich", erklärt er. "Gegenüber dem Morgen und dem Donnerstag haben wir ein paar Rückschritte gemacht. Wir müssen verstehen, warum wir nicht einen weiteren Fortschritt gemacht haben. Wir müssen uns darauf konzentrieren und schauen, wie im Rennen damit zurechtkommen."


Fotos: Marussia-Virgin, Großer Preis von Monaco, Samstag


"Nachdem wir uns die Daten angesehen haben, wurden alle Setupänderungen, die wir schon am Freitag gemacht hätten, am Morgen bei beiden Autos umgesetzt", so Teamchef John Booth. "Beide Fahrer berichteten zunächst von zu wenig Grip, waren mit dem Setup aber ganz zufrieden. Die roten Flaggen unterbrachen auch unser Programm, aber wir waren dennoch ganz zufrieden mit der Session. An einer Strecke, wo der mechanische Grip einen großen Unterschied macht, haben unsere Ingenieure gut gearbeitet."

"Timos Runde im Qualifying war vielleicht die beste, die wir je von ihm gesehen haben. Es ist schön, dass er auf einem Kurs, auf dem der Fahrer einen Unterschied machen kann, so viel Freude hat", fährt er fort. "An Jeromes Auto wurde vor dem Qualifying noch eine kleine Setupänderung gemacht, zurück auf eine Einstellung vom Donnerstag. Aber das war wohl nicht der richtige Weg für heute, aber wir sind zufrieden mit den Fortschritten an diesem Wochenende. Im Rennen sollen beide Autos solide laufen. Es gab bisher viel Action auf der Strecke. Wie wollen die sich bietenden Gelegenheiten nutzen."