• 04.10.2011 11:55

  • von Tim Schwenger

Marussia-Virgin: Erneuter Angriff auf Lotus

Lotus herausfordern zu können, bleibt das Ziel von Marussia-Virgin - Timo Glock und Jerome D'Ambrosio wollen die Fortschritte am Auto bestätigen

(Motorsport-Total.com) - Auf dem aerodynamisch herausfordernden Kurs von Suzuka versucht Marussia-Virgin, sich vor Lotus zu platzieren. Die bisherigen Fortschritte am Boliden konnten von Timo Glock und Jerome D'Ambrosio noch nicht voll gezeigt werden. Kleinere Probleme bremsten die Piloten immer wieder aus, sodass man sich in Japan ein sauberes Rennen wünscht.

Titel-Bild zur News: Timo Glock

Timo Glock versucht in Japan das Ziel zu erreichen und mit Lotus zu kämpfen

Glock freut sich bereits auf die anspruchsvolle Strecke: "Ich fahre immer wieder gerne Rennen auf diesem schnellen Kurs. Es war ein wenig enttäuschend, dass ich mein Rennen in Singapur so früh beenden musste und dem Team keine weiteren Daten liefern konnte", sagt der Deutsche. "Deshalb fiebere ich dem Grand Prix von Japan umso mehr entgegen und bin für kommendes Wochenende total fokussiert."

"Ich fahre wirklich gerne hier, da Suzuka eine sehr herausfordernde Strecke ist. Das Layout, welches der Zahl acht ähnelt, ist einzigartig und mit der Spoon- sowie der 130R-Kurve ist die Strecke mit den schnellen Kursen in Silverstone oder Spa zu vergleichen", erzählt Glock. "Die 130R ist eine der schnellsten Kurven im Formel-1-Kalender und du musst dir als Fahrer genau überlegen, wie du sie anfährst. Es ist eine wahre Begeisterung, eine Kurve mit soviel Geschwindigkeit zu nehmen."

"Ich fahre wirklich gerne hier, da Suzuka eine sehr herausfordernde Strecke ist." Timo Glock

Glock muss sich für das letzte Saisondrittel weiterhin fit halten: "In der Rennpause war ich zurück in Europa, um an meiner Fitness für die langen Rennen weiter zu arbeiten. Ich bin in der Schweiz viel Fahrrad gefahren", teilt der Deutsche mit. "Die nächsten beiden Rennen sind direkt hintereinander und sehr hart für das Team, sodass ich hoffe, dass ich uns mit zwei starken Ergebnissen unterstützen kann."

D'Ambrosio kam in Singapur auf dem 18. Platz mit nur zwei Runden Rückstand ins Ziel. "Ich würde sagen, dass Singapur das härteste Rennen meiner Karriere war, aber ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis und glaube, dass das ein sehr wichtiger Schritt in meiner Laufbahn war", sagt D'Ambrosio. "Ich hoffe, dass ich in den verbleibenden Rennen weitere gute Ergebnisse einfahren kann."

Mit viel Freude nach Suzuka

"Suzuka ist meiner Meinung nach eine der besten Strecken im Formel-1-Kalender. Es ist hier sehr herausfordernd, schnell und sehr technisch - alles, was man sich von einer Rennstrecke wünscht", erzählt der Belgier. "Im vergangenen Jahr konnte ich das erste Freie Training fahren und ich denke, dass der erste Sektor das Highlight des Kurses ist. Die Esses-Kurven sind unglaublich und es ist schwierig, die richtige Linie zu finden."

"Es gibt auch einige langsame Kurven und eine Schikane, vor der man hart bremsen muss. Das Layout ist sensationell und ich kann es kaum erwarten, hier zu fahren. In der Pause zwischen den Rennen war ich zuerst in Belgien und dann in Großbritannien", teilt D'Ambrosio mit. "Ich habe weiterhin trainiert, was für den Reisestress, die verschiedenen Zeitzonen und Temperaturen in den verbleibenden fünf Grands Prix wichtig ist."

Teamchef John Booth ist auch von der Rennbahn in Suzuka fasziniert: "Japan hat einen speziellen Platz in den Herzen der Formel-1-Fahrer und Teams. Es ist eine fantastische Fahrerstrecke und die Unterstützung der Fans ist unglaublich. Die Formel 1 war erschüttert, die Zerstörung und das darauffolgende Leid sehen zu müssen, welches von dem Erdbeben und dem Tsunami vor acht Monaten ausgelöst wurde. Unser Erscheinen in diesem Jahr wird daher mit sehr schmerzlichen Erinnerungen begleitet."

"Die Esses-Kurven sind unglaublich und es ist schwierig, die richtige Linie zu finden." Jerome D'Ambrosio

"Suzuka ist eine der beliebtesten Strecken der Fahrer und es ist leicht zu verstehen, warum das so ist. Der Kurs stellt große Herausforderungen und ist sehr technisch geprägt mit schnellen Richtungswechseln", sagt der Brite. "Zwei kritische Punkte sind die S-Kurven, die aus fünf hintereinander folgenden Biegungen bestehen und wo der Eingang entscheidend ist, sowie die Spoon-Kurve, ein doppelter Linksknick, der als eine Kurve gefahren wird. Hierbei kommt es auf die perfekte Linie an und den Schwung, den man mit auf die lange Gerade nimmt."

"Wir sind in der finalen Phase der Saison, in der Überseerennen anstehen. Es ist kaum zu glauben, dass bis zum Saisonende nur noch fünf Rennen verbleiben", erzählt Booth. "D'Ambrosio fuhr ein starkes Rennen in Singapur und versucht, den Schwung mit nach Japan zu nehmen. Timo wird sich darum bemühen, die Enttäuschung der frühen Aufgabe auf einer seiner Lieblingsstrecken hinter sich zu lassen."