Marussia: Neue Teile - Neues Programm

Marussia testet am Freitag neue Teile und veränderte Arbeitsabläufe - "Seltsame" Reifen bereiten Jules Bianchi noch Kopfzerbrechen

(Motorsport-Total.com) - Die dreiwöchige Pause seit dem Rennen in Malaysia hat Marussia nicht geschadet. Das Team setzte auch am ersten Trainingstag zum Großen Preis von China in Schanghai den Aufwärtstrend der ersten beiden Saisonrennen fort. Vor allem Jules Bianchi zeigte wieder einmal eine makellose Leistung und war in beiden Trainingssitzungen schneller als die Caterham-Piloten: "Es ist sehr gut gelaufen. Es war wieder einmal ein positiver Tag. Wir haben viel über die Reifen gelernt, was für das Rennen sehr nützlich sein wird", zieht der Franzose eine positive Bilanz.

Titel-Bild zur News: Jules Bianchi

Jules Bianchi fährt für Marussia weiter im Windschatten des Mittelfelds Zoom

Im zweiten Freien Training fehlte dem 23-Jährigen nur rund eine halbe Sekunde auf die Zeiten von Pastor Maldonado (Williams) und Nico Hülkenberg (Sauber), das Mittelfeld der Formel 1 ist zumindest für Bianchi weiterhin in Reichweite. Für das dritte Saisonrennen spendierten die Marussia-Ingenieure ihren Piloten gleich mehrere Upgrades für den MR02: "Wir haben vorne und hinten neue Bremsbelüftungen, einige Neuerungen an den Seitenkästen und eine neue Radaufhängung", sagt Bianchi. "Wir haben eine Verbesserung gesehen. Es war schön, den Fortschritt zu sehen, aber wir müssen uns weiter steigern."

Doch nicht nur einige Fahrzeugteile waren bei Marussia neu, auch die Arbeitsabläufe am Freitag wurden umgestellt. Marussia fuhr schon im ersten Freien Training mit wenig Benzin, um anschließend an der Rennabstimmung zu arbeiten: "Du musst dir im zweiten Freien Training so viel Zeit für die Beurteilung der Reifen nehmen, dass sich der Plan geändert hat und wir die Qualifying-Simulationen im Vergleich zu den Vorjahren sehr früh fahren", erklärt Teamchef John Booth.

Die Reifen standen auch bei Marussia im Mittelpunkt. Pirelli setzt in China die mittelharte und die weiche Reifenmischung ein. Bianchi zeigte sich vom Verhalten der Pneus ein wenig überrascht: "Es ist ein großer Unterschied, ob man eine Qualifying-Runde fährt oder mit viel Benzin. Mit leichtem Auto hat man auf den weichen Reifen viel Grip. Wenn man allerdings auftankt, ist das genaue Gegenteil der Fall. Dann hast du mit den weichen Reifen weniger Grip als mit den mittelharten. Das ist ein wenig seltsam", wundert sich der Franzose. "Das Auto verhält auf den unterschiedlichen Mischungen völlig anders."


Fotos: Marussia, Großer Preis von China, Freitag


"Jetzt müssen wir darüber nachdenken und morgen versuchen, ein gutes Qualifying zu fahren. Ich muss heute Abend noch weiter arbeiten, auch an mir selbst und muss dann morgen sehen, was möglich ist", sagt Bianchi, der sich von den Ergebnissen des Freitags jedoch "ermutigt" zeigte. Ob eine Wiederholung der guten Qualifying-Vorstellung von Malaysia möglich ist, wo ihm nur knapp drei Zehntelsekunden auf die Zeit von Valtteri Bottas (Williams) gefehlt hatten, vermag Bianchi noch nicht einzuschätzen.

"In Malaysia war es wirklich gut, aber das hier ist eine andere Strecke. Ich werde mein Bestes geben, und dann müssen wir sehen, wo wir am Ende stehen", so der Franzose. Über den Kurs von Schanghai, wo er im Vorjahr als Freitagstester für Force India lediglich fünf Runden gefahren war, sagt Bianchi: "Es ist eine interessante Strecke, allerdings nicht die einfachste. Vor allem die erste Kurve und der erste Teil der Strecke ist recht schwierig. Es macht aber Spaß, dort zu fahren, daher wird es sicherlich auch ein gutes Rennen."