• 12.09.2008 21:41

Marmorini: "Schwierig, die Motoren-Leute zu motivieren"

Der Motoren-Chef von Toyota auf der Pressekonferenz im Interview über die eingefrorene Motoren-Entwicklung und ihre Folgen

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Wo glauben Sie, steht der Toyota-Motor im Vergleich zu den anderen Motoren?"
Luca Marmorini: "Diese Art von Vergleichen kann ich nicht anstellen. Ich würde sagen, dass wir mit der Leistung des Motors glücklich sind. Wir konzentrieren uns vor allem darauf, sicherzustellen, dass der Motor seine Zuverlässigkeit behält. Dies bedeutet, dass es auf dem Gebiet des Motors eine gewisse Aktivität gibt, um ihn so zuverlässig wie möglich zu halten."

Titel-Bild zur News: Luca Marmorini

Marmorini bedauert ein bisschen, dass die Motoren-Entwicklung eingefroren wurde

"Hinzu kommt, dass wir Rennen wie dieses haben, wo wir einen Motor einsetzen, der bereits Spa absolviert hat. Spa und Monza stellen zusammen für den Motor eine ziemlich große Herausforderung dar."#w1#

"In Bezug auf die Reihenfolge ist es unglücklicherweise schwierig, alleine eine Reihenfolge aufzustellen. Wir sollten alle Motoren auf denselben Prüfstand stellen, der von denselben Leuten mit derselben Erfahrung bedient wird. Dann könnte man womöglich eine solche Reihenfolge aufstellen."

"Im Moment liegen die Motoren aufgrund des aktuellen Reglements meiner Meinung nach sehr eng beisammen." Luca Marmorini

"Wir müssen meistens das Paket beurteilen, es ist aus diesem Grund für mich sehr schwierig zu tun. Im Moment liegen die Motoren aufgrund des aktuellen Reglements meiner Meinung nach sehr eng beisammen."

Frage: "Als die Motoren durch das Reglement eingefroren wurden sagten Sie, dass es schwierig ist, Ihr Team zusammen und motiviert zu halten. War dies der Fall?"
Marmorini: "Es war schwierig, die Leute motiviert zu behalten, besonders wenn man an die Designer denkt. Sie hatten einen Job, der definitiv sehr kreativ war, nun müssen sie mehr Wartungsarbeiten durchführen als zuvor."

"Aber wir hatten eine Menge Arbeit zu erledigen, um zu verstehen, wo die Limits der existierenden Motoren liegen. Im Moment bewegen wir uns viel, viel knapper an diesen Limits als zuvor. Ich würde sagen, dass wenn diese Art von Reglement weitere Jahre existieren wird, es immer schwieriger werden wird, die Motoren-Leute motiviert zu halten."

"Zumindest gibt es Aktivitäten auf dem Gebiet von KERS, wir können die Leute dort umschichten und sie hier arbeiten lassen. Das wird sowieso interessant sein."

"Alle Veränderungen müssen eine ziemlich schwierige Prozedur durchmachen, zudem müssen alle anderen Hersteller involviert sein." Luca Marmorini

Frage: "Was kann man tun, um den Motor näher an sein Limit zu bringen - hat dies etwas mit Benzin und Schmierstoffen zu tun? Man darf doch keine Teile austauschen, oder?"
Marmorini: "Wir können im Motor keine mechanischen Teile wechseln und alle Veränderungen müssen eine ziemlich schwierige Prozedur durchmachen, zudem müssen alle anderen Hersteller involviert sein. Wenn also jemand einen Teil der Verbrennungskammer verändern möchte, dann kann man sich sicher sein, dass dies keiner der anderen Hersteller akzeptieren wird, solange es keinen klaren Beweis gibt, dass man ernsthafte Probleme mit der Zuverlässigkeit hat."

"In der Vergangenheit hatten wir normalerweise die Chance, Komponenten zu modifizieren, zu verbessern und zu entwickeln, also auch das Limit des Motors. Leider ist der Motor nun komplett eingefroren, und wir müssen zum Beispiel überprüfen, bei welcher Temperatur der Motor überleben kann, ohne kaputt zu gehen."

"Diese Dinge bedeuten, dass wir die Art und Weise, wie wir den Motor verwenden, ein bisschen verbessern müssen. Aber unglücklicherweise sind wir nicht mehr in der Lage, die Zuverlässigkeit des Motors selbst zu modifizieren."