• 27.03.2006 16:10

Marmorini: Ärgerlicher Defekt in Malaysia

Der Motorenchef von Toyota erklärt die Ursache des Motorschadens von Ralf Schumacher in Malaysia - keine Bedenken wegen Zuverlässigkeit in Melbourne

(Motorsport-Total.com) - Nach dem schwachen Saisonstart in Bahrain lief der Grand Prix von Malaysia etwas besser für Toyota, jedoch hatte Ralf Schumacher bereits im Qualifying einen Motorschaden zu beklagen, der ihn in der Startaufstellung auf den letzten Platz zurückwarf. Dieser Defekt wurmt Toyotas Motorenchef Luca Marmorini ganz besonders.

Titel-Bild zur News: Luca Marmorini

Luca Marmorini hat keine Bedenken bezüglich der Zuverlässigkeit in Australien

Frage: "Ralf Schumacher hat in Malaysia einen Punkt geholt, erlitt aber im Qualifying auch einen Motorschaden. Was ist da passiert?"
Luca Marmorini: "Ich war sehr enttäuscht, denn das war kein typischer Fehler, der von einem Teil des Innenlebens des Motors verursacht wird wie ein Kolben oder eine Verbindungsstange, sondern das war nur ein kleine Welle zum Antrieb der Ölpumpe. Diesen Teil hatten wir vom alten Motor übernommen, und das ist etwas, das wir seit drei Jahren verwenden."#w1#

"Als die Welle brach, war der Motor für einige Sekunden ohne jegliches Öl der vollen Drehzahl ausgesetzt." Luca Marmorini

"Das war schade, denn obwohl Ralf schnell genug war, um in die Top 10 zu fahren, gab es noch Verbesserungspotenzial. Aber wir sind wegen diesem Defekt nicht besorgt, denn das ist nichts, was noch einmal passieren sollte. Als die Welle brach, war der Motor für einige Sekunden ohne jegliches Öl der vollen Drehzahl ausgesetzt. Man kann sich also vorstellen, was im Inneren los war!"

Frage: "Hattest du irgendwelche Bedenken bezüglich Jarno Trullis Auto?"
Marmorini: "Nein, denn wir hatten bis zu dieser Laufleistung getestet. Als Motorenmann will man auf der einen Seite die Laufleistung limitieren, aber auf der anderen Seite ist es gut, längere Distanzen fahren zu können, denn dann weiß man, dass man an den Freitagen mehr fahren kann, was dem Team mit dem Setup hilft."

Frage: "Wie sieht es mit der Logistik für Melbourne aus?"
Marmorini: "Wir verschiffen die Motoren nach Melbourne einige Tage nach Malaysia, und obwohl es vom Motor her keine Zeit zum Reagieren gibt, können wir trotzdem die kleine Welle leicht austauschen, wenn sich herausstellen sollte, dass sie Teil einer fehlerhaften Ladung war, ohne dass wir dafür den Motor öffnen müssen."

"Wir betrachten die ersten drei Rennen als ein Einziges." Luca Marmorini

"Aber wenn wir herausgefunden hätten, dass wir ein großes Problem haben, zum Beispiel eine Verbindungsstange oder ein Kolben, dann hätte es keine Chance gegeben, vor Melbourne irgendetwas daran zu ändern. Wir betrachten die ersten drei Rennen als ein einziges. Und dann ist natürlich Imola auch betroffen, denn das ist das zweite Rennen für den Melbourne-Motor."

Frage: "Ist Melbourne eine harte Strecke?"
Marmorini: "Aus der Sicht des Motors ist es keine besonders herausfordernde Strecke. In der Vergangenheit wurde sie als schwierig angesehen, einfach weil es das erste Rennen war. Aus unserer Sicht könnte es dagegen nicht so leicht sein, die Reifen zu verstehen, denn in Melbourne kann es wirklich eine Menge sich verändernder Temperaturen und Umgebungsbedingungen geben, was es schwieriger macht, die richtige Reifenentscheidung zu treffen."