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  • 04.10.2011 14:35

  • von Stefan Ziegler

Marko: "Webber leidet unter den Erfolgen von Vettel"

Red-Bull-Konsulent Helmut Marko spricht über das Teamduell bei den WM-Spitzenreitern und die zuletzt schlechten Rennstarts von Mark Webber

(Motorsport-Total.com) - Mark Webber steht in dieser Saison ganz klar im Schatten von Sebastian Vettel. Während Letzterer 2011 scheinbar mit Leichtigkeit von Erfolg zu Erfolg fährt, tut sich sein australischer Teamkollege sehr schwer, den Red Bull RB7 ähnlich schnell um die Strecken zu bugsieren. Dies manifestiert sich nicht zuletzt im WM-Gesamtstand, bei dem Vettel gegenüber Webber um 127 Punkte die Nase vorne hat.

Titel-Bild zur News: Mark Webber, Sebastian Vettel

Mark Webber und Sebastian Vettel: 2011 hat das Duo unterschiedliche Erfolge...

Keine allzu gute Zwischenbilanz aus der Sicht Webbers, wie Red-Bull-Konsulent Helmut Marko bei 'ServusTV' erklärt. "Webber leidet natürlich unter den Erfolgen von Vettel. Wenn sie aber nicht einander hätten, wären weder Sebastian noch Mark dort, wo sie jetzt sind. Sie schaukeln sich gegenseitig zu Höchstleistungen auf. Das ist auch das Prinzip unseres Teams", sagt Marko.

"Wir wollen zwei Topfahrer, damit wir immer wissen, wo das Auto steht. So ist für das Team der Erfolg gewährleistet. Es ist klar, dass das nicht gerade zu einer Freundschaft führt", meint der frühere Rennfahrer. "Sie müssen ja aber auch nicht gemeinsam zu Abend essen, sondern nur die Punkte abliefern." Auf technischer Seite sei aber sehr wohl eine solide und fundierte Zusammenarbeit gefragt.

Alleine schon, um die Herausforderungen der aktuellen Saison zu meistern, die für Webber weitaus schwieriger begann als für Vettel. "Mark hat Probleme mit den Pirelli-Reifen, die erst seit diesem Jahr gefahren werden", erläutert Marko. "Sebastian hat das besser im Griff und kann sich besser darauf einstellen." Davon profitierte der amtierende Weltmeister vor allem zu Beginn des Rennjahres.

"Mark hat Probleme mit den Pirelli-Reifen." Helmut Marko

Webber holte erst nach und nach auf. "Unsere Fahrer tauschen sämtliche Daten aus. Mark konnte daher erkennen, was Sebastian anders macht und konnte dies adaptieren. In den Rennen herrscht jetzt gewissermaßen Gleichstand." Der Haken daran: Webber kam bei den Starts zuletzt nur mit Mühe von seiner Position los und ließ schon auf den ersten Rennmetern reichlich Federn - ein Manko.

"Mark hatte in diesem Jahr einige Probleme bei seinen Starts. Es ist aber auch ein sehr komplexer Vorgang", sagt Teamchef Christian Horner. "Seine Starts waren in dieser Saison nicht sehr brillant. Dessen ist er sich bewusst und er arbeitet gemeinsam mit seinen Ingenieuren und auch im Simulator daran. Ich rechne damit, dass er in den verbleibenden Rennen in diesem Punkt zulegen kann."


Fotos: Mark Webber, Großer Preis von Singapur


Darauf hofft auch Marko, der Webber unbedingt auf WM-Platz zwei sehen will. "Das ist eindeutig unser Ziel", betont der frühere Rennfahrer. "Ich hoffe und bin überzeugt davon, dass das Startproblem noch in diesem Jahr zu lösen ist. Damit hätten wir die zwei schnellsten Autos, wodurch für Mark der zweite Platz in der Gesamtwertung durchaus möglich sein sollte", hält Marko abschließend fest.