• 21.06.2006 13:48

  • von Adrian Meier

Marko: "Klien fährt nicht jede Runde am Limit"

Red-Bull-Sportchef Helmut Marko kritisiert die Leistungen Christian Kliens, dem Österreicher fehle die Konstanz - Fahrerentscheidung fällt nach Hockenheim

(Motorsport-Total.com) - Bereits seit geraumer Zeit wird über die Besetzung der Red-Bull-Racing-Cockpits in der kommenden Saison spekuliert. Dass entweder David Coulthard oder Christian Klien ihren Platz im Team verlieren werden, gilt als nahezu sicher, jedoch ist weiter fraglich, welcher der beiden Piloten den österreichischen Rennstall zum Jahresende verlassen muss.

Titel-Bild zur News: Christian Klien

Christian Klien muss um sein Formel-1-Cockpit zittern

Nach seinem Podestplatz in Monaco hat Coulthard derzeit sieben WM-Zähler auf seinem Konto stehen, Klien dagegen lediglich einen einzigen, den er gleich beim Saisonauftakt in Bahrain hatte erringen können. Angesichts dieser Situation dürften Aussagen von Red-Bull-Boss Didi Mateschitz, der Pilot mit mehr Punkten dürfe sein Cockpit behalten, für Klien fast wie eine Drohung klingen.#w1#

Coulthard war zumeist besser als Klien

Jedoch hatte der 23-Jährige in dieser Saison auch bereits mehrere Male Pech mit technischen Defekten. In Monaco lag er vor seinem Teamkollegen und hatte so ebenfalls beste Chancen auf den Platz auf dem Podest, bis er mit einem Antriebsdefekt ausschied. Auch wenn die starke Vorstellung Kliens vom Team zwar registriert wurde, überstrahlte der erste Podestplatz des Rennstalls durch Coulthard die Leistung des Österreichers.

"Die Aufgabe von Christian war es, David Coulthard zu schlagen." Helmut Marko

Während Coulthard vom Team in den vergangenen Wochen immer wieder gelobt wurde, kam an den Leistungen Kliens vermehrt Kritik auf. Auch Red-Bull-Sportchef Helmut Marko sieht den Österreicher derzeit im Hintertreffen und findet klare Worte: "Die Aufgabe von Christian war es, David Coulthard zu schlagen. Fakt ist aber, dass seine Performance gegenüber jener von Coulthard deutlich nachhängt", erklärte er der 'Kronen Zeitung'.

Nicht nur in den Rennen habe Coulthard bislang bessere Leistungen gezeigt, auch die Qualifying-Duelle sprechen laut Marko eine eindeutige Sprache. Zumeist habe der Schotte die Nase vorn gehabt, "sowohl im Qualifying als auch beim Rennspeed. Und jeder weiß, dass David kein begnadeter Qualifyer ist", meinte er.

Entscheidung fällt nach Hockenheim

Die Kritik an Klien liege außerdem nicht nur in den Ergebnissen begründet, wie Marko hinzufügte: "Es sind die alten Schwächen wieder aufgetreten. Am Start verliert Christian Klien eher einen Platz, als dass er einen gewinnt. Dazu kommt die mangelnde Konstanz im Rennen, er fährt nicht jede Runde am Limit." Derzeit sei Coulthard deshalb in der Fahrerfrage zu favorisieren.

"Es sind die alten Schwächen wieder aufgetreten." Helmut Marko

Eine Entscheidung sei jedoch noch nicht gefallen, so dass Klien durchaus noch die Chance hat, sich dem Team zu empfehlen. Allerdings sollte er sich dabei beeilen, schließlich kündigte Marko an, dass man nach dem Grand Prix von Deutschland in Hockenheim, der am 30. Juli stattfindet, eine Entscheidung treffen wird. Damit verbleiben Klien insgesamt vier Grands Prix, um sein Team noch umzustimmen.

Dass der Österreicher beim zweiten Red-Bull-Team, der Scuderia Toro Rosso, unterkommen könnte, sollte er bei Red Bull Racing durch den Rost fallen, kann sich Marko indes nur schwer vorstellen: "Das entscheidet Gerhard Berger. Und wenn ich an sein letztes Interview denke, fällt mir diese Vorstellung schwer", erklärte er abschließend.