Marko: "Ferrari will unseren Teamgeist abwerben"

Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko über die Taktik von Ferrari, gute Kräfte von Red Bull wegzulocken - Sebastian Vettel auf Titelkurs?

(Motorsport-Total.com) - Wie es Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko gegenüber 'Bild.de' formuliert, so versucht Ferrari gerade "den Teamgeist von Red Bull abzuwerben". Der Österreicher erklärt: "Ferrari versucht massiv, unsere Techniker abzuwerben. Die handelnden Personen sind aber im Boot geblieben." Damit nimmt Marko aktuell aufkommenden Gerüchten zumindest vorerst etwas Wind aus den Segeln.

Titel-Bild zur News: Helmut Marko

Helmut Marko und Red Bull: Sichert sich Ferrari die Dienste der Spitzenkräfte?

Geht es nach dem Willen der Italiener, dann könnte Sebastian Vettel, der durch seine langjährige Verbindung zu Red Bull laut Marko in Österreich bereits als "einer der Unsrigen wahrgenommen wird", der nächste sein. Doch Vettels Förderer sieht das Ganze (noch) gelassen: "Es ist eine ganz natürliche Sache, dass ein Rennfahrer von Ferrari träumt und Ferrari von einem tollen Fahrer wie Sebastian." Aber: Nur für den Mythos werde Vettel Red Bull nicht verlassen: "Er ist clever genug, zu wissen, dass die Umstände passen müssten."

Marko geht sogar soweit, zu sagen: "Er wird so lange nicht zu Ferrari wechseln, wie Fernando Alonso dort fährt. Sonst wäre er ja dumm." Als Beleg sieht der Österreicher die aktuelle Performance des Red-Bull-Rennstalls: "Wir sind das Weltmeisterteam. Und so lange wir Sebastian ein Paket anbieten, das besser ist als andere, muss er nicht weg nur wegen einer Imagegeschichte."

Vielmehr ist Marko davon überzeugt, dass Vettel - anders als Jenson Button 2010 oder Lewis Hamilton im Jahr davor - in der Saison 2011 seinen Titel verteidigen wird: "Letztes Jahr hat Sebastian 66 Punkte allein wegen technischer Defekte eingebüßt. Diese Punkte haben wir Fernando Alonso quasi geschenkt." Für eine erfolgreiche Titelverteidigung wird es vor allem darauf ankommen, die technische Fehlerquote zu minimieren. Am Piloten soll es jedenfalls nicht liegen: "Sebastian ist der Weltmeister und jetzt ein Jahr reifer. Er arbeitet voll auf den Titel hin."