• 20.10.2006 14:49

  • von Fabian Hust

Mark Webber: Sicherheit geht vor TV-Sendetermine

Der Williams-Pilot über die Sicherheit in der Formel 1 und die Angst der Fahrer vor dem Druck der Medien

(Motorsport-Total.com) - Ohne Zweifel ist die Sicherheit in der Formel 1 in den vergangenen Jahren für alle Beteiligten deutlich verbessert worden. Doch auf diesen Lorbeeren dürfe man sich nicht ausruhen, fordert Mark Webber, einer der Direktoren der Fahrervereinigung 'Grand Prix Drivers' Association' (GPDA). Die Tatsache, dass in den vergangenen Jahren Unfälle so gut wie immer glimpflich verliefen, sei jedenfalls kein Grund, die Sicherheit nicht noch weiter zu erhöhen.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Webber: Irgendwann ist die Sicherheit nicht mehr gegeben

"Wir wollen die schnellsten Autos, die großartigsten Fahrer und jede Menge Action", wird der Australier von der Red Bull-Fahrerlager-Zeitung 'The Red Bulletin' zitiert. "Wir wollen es auch sicher haben - oder zumindest so sicher, wie dies vernünftig ist."#w1#

Allen Fahrern in der "Königsklasse des Motorsports" sei klar, dass man in diesem Beruf immer einem nicht unerheblichen Risiko ausgesetzt ist: "Und wir gehen Risiken auch gerne ein. Ich bin hier, um Rennen zu fahren, ich möchte nicht an jedem Wochenende Rasen-Bowling spielen. Aber wenn ich das Gefühl habe, dass ich und meine Kollegen einer größeren Gefahr ausgesetzt sind, als wir dies sein sollten, dann müssen wir diese Gefühle mitteilen."

Der Williams-Pilot ist überzeugt davon, dass es eines Tages wieder zu der Situation kommen wird, dass die Fahrer aus Sicherheitsbedenken ein Rennen boykottieren, weil die Bedingungen auf der Strecke zu extrem sind: "Man kann praktisch garantieren, dass es irgendwann in den kommenden zehn Jahren es einfach zu gefährlich ist, auf die Strecke zu gehen. Die Strecken sind dieser Tage gut, aber man kann nicht alles kontrollieren - das Wetter ist hierfür natürlich ein Beispiel."

Der 30-Jährige verweist auf das Chaos-Rennen 2003 in Sao Paulo, als einige Piloten inklusive Michael Schumacher auf der verregneten Strecke ins Aus trudelten: "Das war eine ziemlich harte Entscheidung, das Wetter war schrecklich und wir hatten keine richtigen Regenreifen." Der Druck, dennoch ins Rennen zu gehen, komme durch die TV-Stationen zu Stande, die ihren Zeitplan für die Übertragung einhalten müssen: "Das macht uns Sorgen. Zum Glück haben wir mit Charlie Whiting einen Rennleiter, der ziemlich vernünftig ist."