Mark Webber: Durststrecke schadet Ricciardos Reputation

Ist der Teamwechsel von Daniel Ricciardo von Red Bull zu Renault nach hinten losgegangen? Laut Mark Webber schaden die Ergebnisse der Reputation

(Motorsport-Total.com) - Bisher läuft es für Daniel Ricciardo und Renault in der Formel-1-Saison 2019 alles andere als rund. Der Australier hat kaum einen Grund zum Feiern, denn sein bestes Resultat war bisher der sechste Platz in Kanada - ein Rennen, in dem er sogar überrundet wurde. Vergangene Saison hatte er zu diesem Zeitpunkt schon zwei Laufsiege verbucht.

Titel-Bild zur News: Daniel Ricciardo, Pierre Gasly

Daniel Ricciardo hat bei Renault mit einem Formtief zu kämpfen Zoom

Dennoch glaubt Mark Webber noch an die Fähigkeiten des 30-Jährigen. Gegenüber 'ABC' sagt der ehemalige Formel-1-Fahrer: "Die besten Jahre sind im Alter von 24 bis 34 Jahren, danach wird es etwas schwieriger." Ricciardo ist also im perfekten Formel-1-Alter, aber dennoch scheint er mit dem Wechsel nach Renault etwas zu verblassen.

Ricciardo weiterhin einer der Besten

"Wir wissen, dass er Weltklasse hat", so Webber, der befürchtet, dass Ricciardos gute Reputation unter der schwachen Form bei Renault leiden könnte. "Er ist nun in einer Position, in der er Ergebnisse einfährt, die er nicht gewohnt ist."

Webber glaubt nicht, dass Ricciardo es verlernt hat, auf höchstem Level in der Formel 1 zu bestehen, aber dennoch scheint dem Australier bei seinem neuen Rennstall etwas zu fehlen. Bisher sieht es nicht so aus, als ob er in den folgenden zwei Vertragsjahren bei Renault seinen achten Sieg in der Königsklasse feiern wird - selbst ein Podium scheint zurzeit in weiter Ferne zu liegen.

Kommt das Ricciardo-Comeback?

In der Gesamtwertung liegt Ricciardo aktuell auf Platz zehn und auch das ist ein ungewohntes Bild für den Renault-Fahrer. Doch liegt es an ihm selbst oder doch am Fahrzeug, das Renault ihm bereitstellt? "Wenn man nicht an der Spitze mithalten kann und überrundet wird, kann man natürlich nicht zeigen, was man drauf hat", so Webber.


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Dennoch glaubt der ehemalige Red-Bull-Pilot an Ricciardo und seine Fähigkeiten, das Ruder noch einmal herumreißen zu können.Aber es gibt eine Gefahr für Ricciardo und sein Cockpit: die Youngsters. Immer mehr junge Fahrer rücken aus den unteren Klassen nach und auch sie wollen eines Tages in der Formel 1 starten. Dafür müssen dann ältere Fahrer weichen.

Youngsters rücken nach

Aufgrund der vielen Werkzeuge, abseits und auf der Strecke, sei es für junge Fahrer einfacher, sich an die komplexe Welt der Formel 1 zu gewöhnen, meint Webber: "Sie können ihren Wert viel einfacher steigern als wir damals, weil wir nicht die Werkzeuge hatten". Die Auswirkungen sind deutlich spürbar: das Durchschnittsalter in der Formel 1 liegt bei 27 Jahren, weshalb Ricciardo schon zu den Veteranen gehört.

Max Verstappen und Charles Leclerc sind zwei Fahrer, die beweisen, wie schnell sich Youngsters in der Königsklasse zurechtfinden und Triumphe feiern können. Beide sind 21 Jahre alt und haben bereits erste Erfolge in der Formel 1 verbucht. Jedoch könnte Ricciardo auch einen entscheidenden Vorteil haben, denn er bringt eine Menge Erfahrung mit.

"Er ist und bleibt der Hauptfahrer bei Renault", sagt Webber. "Das wird sich so schnell nicht ändern. Dennoch muss das Team sicherstellen, dass der Hauptfahrer auch gute Leistungen abliefern kann." Laut Webber werden die Regeländerungen im Jahr 2021 eine wichtige Rolle spielen, da die Formel 1 dann auf null gesetzt und die Hackordnung in der Königsklasse neu aufgestellt wird.

Wird Ricciardo irgendwann das Handtuch werfen?

Eine wichtige Frage lautet aber auch, wie lange Ricciardo das Spiel noch mitmacht. "Wenn du es mit Fahrern aufnehmen musst, die zehn bis 15 Jahre jünger sind, ist das eine Herausforderung", erklärt Webber." Ricciardo hat schon mehr als 20 Jahre im Topmotorsport verbracht und daher ist es nur eine Frage der Zeit, bis er über ein Ende in der Formel 1 nachdenken wird.


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Webber sagt: "Du musst dich selbst ehrlich reflektieren und dann schauen, wo du stehst - so habe ich es gemacht. Wir wissen, was wir da unterschreiben. Der Sport sollte gefährlich sein und Risiken mit sich bringen. Ansonsten kann man auch einfach Zuhause bleiben."

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