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Marc Surer überzeugt: "Was Alonso kann, kann Vettel auch"

Aston-Martin-Teamchef Mike Krack behauptet, er habe Sebastian Vettel nicht einmal gefragt, ob er sich 2023 ein Comeback als Lance-Stroll-Ersatz vorstellen kann

(Motorsport-Total.com) - Ein Comeback von Sebastian Vettel in der Formel 1 2023 war offenbar nie ein Thema. Das hat Aston-Martin-Teamchef Mike Krack jetzt geradegezogen, nachdem es im Zuge von Lance Strolls Verletzungspause bei den Wintertests Spekulationen gegeben hatte, der Kanadier könnte beim Saisonauftakt ausfallen und dort womöglich durch Vettel ersetzt werden.

Titel-Bild zur News: Britta Roeske und Sebastian Vettel

Sebastian Vettel hat offenbar nicht über ein Comeback nachgedacht Zoom

Er sei zwar verlockt gewesen, Vettel deswegen anzurufen, gibt Krack im Podcast 'F1 Nation' zu. Aber: "Wir haben es nicht gemacht, weil wir Sebastian sehr respektieren. Er hat seine Entscheidung damals so getroffen, und ich denke, es wäre nicht korrekt gewesen, ihn überhaupt zu fragen [...] und ihn damit in Verlegenheit zu bringen."

Dabei hatte Krack erheblichen Anteil dran, dass die Gerüchte über ein mögliches Vettel-Comeback bei Aston Martin so heiß gehandelt wurden. Er selbst hat Ende Februar explizit bestätigt, seit Strolls Fahrradunfall "ein paar Mal" mit Vettel telefoniert zu haben, und auf konkrete Nachfrage, ob es dabei auch um ein Comeback gegangen sei, meinte er nur: "Das werde ich nicht sagen."

Doch auch wenn damals mit der Geheimniskrämerei um den Inhalt der Kommunikation die Gerüchte (wahrscheinlich ungewollt) angeheizt wurden: Kontakt besteht zwischen Krack und Vettel nach wie vor. Unter anderem zu Neujahr, bestätigt Krack, habe man sich ausgetauscht.

Nach Bahrain hat Vettel dem Team gratuliert

Und: "Nach unserem ersten Podium in Bahrain hat uns Sebastian wie ein Gentleman gratuliert. Ich habe zu ihm gesagt: 'Das ist auch dein Verdienst.' Er hat uns dabei geholfen, im Vergleich zu den Jahren davor einen Schritt zu machen. Und es gab einige Bereiche, da haben wir auch dank seiner Hilfe viel dazugelernt. Er hat definitiv einen Anteil dran, wo wir jetzt stehen."

In den Gesprächen mit Krack hat Vettel, so berichtet es zumindest der Teamchef von Aston Martin, keinerlei Reue gezeigt, die Karriere womöglich zu früh beendet zu haben: "Es war eine sehr bewusste Entscheidung, als er sie getroffen hat. Und der gegenseitige Respekt hat sich einfach daran gezeigt, wie er dem Team gratuliert hat."

Ist Marc Surers Frage damit beantwortet?

Damit scheint eine Frage von Formel-1-Experte Marc Surer beantwortet zu sein. Der hatte nach Saudi-Arabien in einem Interview auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de gesagt: "Hat er jetzt aufgehört, weil er es mit seinem Gewissen nicht mehr vereinbaren konnte, Formel 1 zu fahren? Oder hat er aufgehört, weil das Auto nicht konkurrenzfähig war?"

"Wenn natürlich zweiteres der Fall ist, dann beißt er sich in den Hintern. Definitiv. Denn jetzt geht das Auto. Und ich sage mal so: Was Alonso kann, kann Vettel auch. Wir wissen, wenn er ein gutes Auto hat, kann er Rennen gewinnen. Das könnte er auch jetzt noch. Wir haben letztes Jahr ein paar sehr gute Rennen von ihm gesehen."


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"Aber ich denke, der Hauptgrund, weswegen er aufgehört hat, war doch sein Gewissen; dass er das mit dieser ganzen Umweltproblematik nicht mehr vereinbaren kann. Und dann kann er zu Hause sitzen und sagen: 'Freut mich für das Team, ich habe Aufbauarbeit geleistet!'", sagt Surer. (YouTube-Kanal von Formel1.de jetzt kostenlos abonnieren und die tägliche Formel-1-Show live sehen!)