• 29.05.2010 12:39

  • von Marco Helgert

Mansell und die "produzierten" Formel-1-Fahrer

Nigel Mansell, Formel-1-Weltmeister von 1992, sieht die derzeitige Entwicklung bei der Talentsuche mit kritischen Augen - Lewis Hamilton als Negativbeispiel

(Motorsport-Total.com) - Nigel Mansell ist ein Formel-1-Fahrer der alten Schule, der in seiner langen Motorsportkarriere den einen oder anderen schwierigen Moment miterleben musste. Mit Verwunderung und Unverständnis sieht er daher den momentanen Trend im Motorsport, dass sich Teams junge Talente schon im Kindesalter sichern und diese bis zur Formel 1 begleiten.

Titel-Bild zur News: Nigel Mansell

Nigel Mansell fürchtet sich vor von Teams gezüchteten "Retortenfahren"

Herausragendes Beispiel dieser Zunft Rennfahrer ist Lewis Hamilton, der schon früh in seiner Karriere die Unterstützung von McLaren erhalten hatte. "Irgendwann wird das alles zu einfach", so Mansell bei 'Sky Sport'. "Wie viele Leute im Alter von sieben Jahren bekommen schon zweieinhalb Millionen Pfund, um Kart zu fahren?"#w1#

"Ich kenne Fahrer, sie werden im Alter von sieben, acht, neun Jahren unter Vertrag genommen - beängstigend", fährt er fort. "Alle sind heute auserwählt. In fünf, sieben oder zehn Jahren sind sie alle Grand-Prix-Fahrer, und das macht alles zunichte, was die anderen machen. Das ist beängstigend."

Die Folgen dieser "Zucht" zeige sich zudem erst später. "Ich möchte nicht kleinreden, was Lewis geschafft hat. Aber als er zum ersten Mal eine schwierige Phase hatte, ging er nicht sonderlich gut damit um. Aber es war ja auch das erste Mal in seinem Leben, dass er schwierige Zeiten durchmachte", so der Weltmeister von 1992.