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Mansell: "So einfach ist das"
Der Formel-1-Weltmeister der Saison 1992 ist mit der Entwicklung der "Königsklasse" nicht einverstanden - "Wir müssen vernünftig werden"
(Motorsport-Total.com) - Nigel Mansell spaltete in seiner aktiven Zeit die Fans in zwei Lager: Die einen liebten den Engländer, der nie aufgab, immer kämpfte und alles versuchte. Anderen wiederum schmeckte die zum Teil inszenierte Theatralik von Mansell nicht. Doch es sind weniger die Charakterfahrer, welche der heutigen Formel 1 fehlen. "Alle wurde einfach zu gierig und haben vergessen, worum es in diesem Sport geht", wird er von 'ITV' zitiert.

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Nigel Mansell wünscht sich wieder ein größeres Starterfeld
"In meiner Anfangszeit führte Colin Chapman (Lotus-Gründer; Anm. d. Red.) sein Team mit einem Budget von dreieinhalb Millionen Pfund. Wenn man heute aber nicht mehrere hundert Millionen Pfund hat, dann erreicht man nichts", so Mansell. "Da ist das Gleichgewicht verloren gegangen. Die Regeln müssen stabiler sein, um die Kosten niedrig zu halten."#w1#
Wenn man sein solches Signal setzen könnte, "dann würden auch neue Teams angezogen werden und wir hätten wieder volle Startaufstellungen", fuhr er fort. "Es ist eine Tatsache, dass wir in den 80er Jahren 36 Autos hatten. Wir mussten sogar eine Vorqualifikation austragen, um das Feld auf 30 zu beschränken. Davon haben sich dann 26 Autos für das Rennen qualifiziert. Von daher war selbst das Qualifying für das Rennen aufregend."
Der 52-Jährige war nie ein Freund des Einzelzeitfahrens und er erneute seine kritische Haltung. "Wir müssen das wieder hinbiegen und wieder vernünftig werden", erklärte er. Die momentanen Regeln würden den Sport abwerten. "Das Qualifying ist ein gutes Beispiel. Es geht nur noch um das Setup des Autos, die haben den Fahrer erneut aus der Gleichung eliminiert. Jeder sagt, wie spannend diese Saison doch sei. In Wahrheit aber wurden wieder nur ein paar Mickey-Mouse-Regeln gemacht, die den Teams die Setupfindung erschweren."
Der Weltmeister von 1992 ist auch mit der Zukunftsentwicklung der Formel 1 nicht einverstanden. "Ich würde Regeln schaffen, die gut für den Sport sind und nicht für die mächtigen Hersteller. Einige sagen, den Fortschritt kann man nicht aufhalten. Da stimme ich zu, aber man kann ihn kontrollieren. Wenn die FIA sagt, dass sie dafür nicht clever genug sind, dann beschäftigen sie die falschen Leute." Wenn man die Visionen Mansells umsetzen würde, "dann kämen mehr Teams, mehr Fahrer. Das würde mehr Aufsehen erregen und mehr Sponsoren anziehen. So einfach ist das."

