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Mansell: "Niemand weiß, warum ich aufgehört habe"
1994 bestritt Nigel Mansell lediglich einige Grands Prix, von denen er einen sogar gewann - Blick zurück heute ohne Bedauern
(Motorsport-Total.com) - Als Nigel Mansell 1992 endlich zum ersten und einzigen Mal Weltmeister wurde, hatte er im Prinzip alles erreicht, was er je erreichen wollte. Dennoch fuhr er 1993 ein Jahr lang in Nordamerika, wo er sich prompt den IndyCar-Titel sicherte, ehe er 1994 für einige Gastauftritte zu seinem Ex-Team WilliamsF1 nach Europa zurückkehrte und seine Karriere nach einem blamablen Kurzauftritt im McLaren-Mercedes ein Jahr später endgültig beenden musste.

© Schlegelmilch
Nigel Mansell holte sich 1992 seinen ersten und einzigen Formel-1-WM-Titel
Zwar betonte der heute 52-Jährige immer, dass er offiziell nie zurückgetreten ist - mit der Ausnahme von Ende 1990, doch damals überlegte er es sich doch noch einmal anders, als Frank Williams ihm einen Vertrag anbot -, obwohl er seither keine ernsthaften Autorennen mehr bestritten hat. Dennoch erinnert er sich gerne an die letzten Grands Prix seiner aktiven Zeit zurück, speziell an seinen Sieg beim Saisonfinale 1994 in Adelaide.#w1#
Qualifying-Fight gegen Hill in Magny-Cours 1994
"Ich war seit mehreren Jahren in keinem Formel-1-Auto mehr gesessen, aber nach Ayrton Sennas Tod hat mich WilliamsF1 für ein paar Rennen zurückgeholt", so Mansell gegenüber 'ITV'. "Mein erster Auftritt war Magny-Cours - und zwei oder drei Minuten vor Schluss stand ich auf provisorischer Pole Position. In den letzten Sekunden konnte mich mein Teamkollege Damon Hill zwar unterbieten, aber als er nach der Session aus seinem Auto stieg, schwitzte er reichlich!"
Hill wandte sich der Legende nach an seinen Renningenieur und sagte, dass er sich ganz schön habe strecken müssen, um so schnell fahren zu können, doch vom Team bekam er lediglich die Antwort: "Nigel macht das ständig!" Mansell leckte daraufhin noch einmal Blut, wurde in Suzuka Vierter und gewann das Saisonfinale in Adelaide, als sich Hill und Michael Schumacher beim großen WM-Showdown gegenseitig ins Auto fuhren.
Mansell: "Ich war ein reinrassiger Rennfahrer"
"Ich war ein reinrassiger Rennfahrer. Mein Können, meine Hartnäckigkeit und meine Entschlossenheit haben mich bei den Fans beliebt gemacht. Viele haben mich deswegen aber auch zurückgewiesen", so der 31-fache Grand-Prix-Sieger. "Aus diesem Grund wünschte ich, ich hätte einen Topmanager gehabt. Ich war einfach zu naiv. Ich dachte immer, es wird nur durch Leistungen auf der Strecke geredet, aber es wurde eben auch neben der Strecke geredet."
Mansell kam aus einfachen Verhältnissen, hatte einen gewissen Hang zur Theatralik und würgte in Montréal auch schon mal vor lauter Winken in Führung liegend den Motor ab. Trotzdem - oder vielleicht gerade deshalb - liebte ihn das Publikum. Mit der aufkommenden Politik in der Formel 1 konnte er hingegen nie etwas anfangen: "Niemand weiß, warum ich aufgehört habe. Vielleicht werde ich es ihnen eines Tages erzählen, aber das wird dann für viel Staunen sorgen", gab er zu Protokoll.

