Mansell: "Einige Fehleinschätzungen von Hamilton"

Martin Brundle kritisiert Lewis Hamilton für seinen Fehler in Südkorea - Nigel Mansell findet, dass Hamilton in diesem Jahr abgelenkt ist

(Motorsport-Total.com) - In Südkorea hat die WM wieder eine Wendung genommen. Kein Red Bull sah die Zielflagge und Fernando Alonso siegte vor Lewis Hamilton. Nach zuletzt drei verkorksten Rennen ist der Brite wieder im WM-Kampf dabei. Die Missgeschicke in Monza und Singapur führt Nigel Mansell auf familiäre Probleme und Veränderungen im Umfeld zurück. Dafür findet Landsmann Martin Brundle, dass Hamilton ohne Ausrutscher in Runde 35 in Yeongam gewinnen hätte können. Damit wären die WM-Chancen für den McLaren-Piloten noch größer.

"Hätte Lewis das Rennen gewinnen können? Er hätte es schaffen können, wenn er sich beim Neustart nicht verbremst hätte und von der Strecke gekommen wäre", wird Brundle von der 'BBC' zitiert. "Das Missgeschick hat Alonso den zweiten Platz zurückgegeben, den er durch den langsamen Boxenstopp verloren hatte. Deswegen hat der Ferrari-Pilot die Führung übernommen, als Vettels Motor verraucht ist."

"Es stimmt, dass Alonso gegen Rennende schneller war als Hamilton, denn die Reifen am McLaren waren schon stark verschlissen. Aber bis dahin hat Hamilton das Tempo von Vettel und Alonso halten können. McLaren hatte eine bessere Strategie, da sie Hamilton eine Runde vor den Konkurrenten an die Box geholt haben. Hätte Hamilton gewonnen, dann wäre er nur 14 Punkte hinter Alonso und wieder mittendrin im WM-Kampf."

Diese kleinen Fehler in Monza, Singapur und Südkorea haben Hamilton stark getroffen. Landsmann Mansell findet, dass er neben der Strecke zu abgelenkt ist und er dadurch den Titel verlieren könnte. Im Frühjahr nahm Hamilton die Geschäfte selbst in die Hand und trennte sich von seinem Vater Anthony, der bis dahin Manager und ein treuer Begleiter war.

"Es haben sich in dieser Saison einige Fehleinschätzungen eingeschlichen. Im Zweifel würde ich sagen, dass er besser als das ist", wird der Weltmeister von 1992 von der 'Sun' zitiert. "Es gehen da offensichtlich ein paar Dinge in seinem Kopf herum, mit denen er nicht ganz im Reinen ist. Ob man Rückspiegel hat oder nicht ist egal, denn man weiß immer wo man sich auf der Strecke befindet und wo man gegen einen Gegner fährt", spricht Mansell die Kollision mit Mark Webber in Singapur an. "Er wurde in paar Mal auf dem falschen Fuß erwischt, aber ich glaube er ist trotzdem Weltklasse. Dessen bin ich mir sicher."


Fotos: Lewis Hamilton, Großer Preis von Südkorea


Mit elf Punkten Vorsprung geht Alonso in die letzten beiden Rennen. "Das war eine weltmeisterliche Fahrt von einem Mann, der im Juli 47 Zähler Rückstand gehabt hat und trotzdem an seine Chance glaubte", findet Brundle. "Das war Alonsos dritter Sieg in vier Rennen, und sein sechstes Podium in den letzten sieben Grands Prix. Er hat einen starken Lauf." Mansell pflichtet bei: "Alonso ist ein brillanter Fahrer, aber für mich hat Ferrari den Fokus verloren, weil sie öffentlich demonstriert haben, dass ihre Fahrer nicht miteinander klar kommen."

Erster Verfolger ist der Australier Webber. Für Mansell ist der Red-Bull-Pilot immer noch Favorit: "Ich glaube, dass es immer noch der Titel ist, den Webber verlieren kann. Ich denke aber nicht, dass er das tun wird. Im Team sind in diesem Jahr einige Dinge vor sich gegangen, aber er hat seinen starken Charakter und Willen gezeigt."

"Mark hat seine Klasse gezeigt, als er nach seinem Unfall in Valencia stark zurückgekommen ist. Vor vielen Jahren wäre jeder im Spital gelandet oder wäre nach so einem Überschlag tot gewesen. Dann ist da noch der Mountainbikeunfall, wo ihn ein Auto erwischt hat und er sich das Bein gebrochen hat. Er ist davon auch stark zurückgekommen. Mark geht kein Risiko ein. Es spricht viel für ihn, denn er war so professionell und hat als Zweiter viele Punkte gesammelt."

Ähnlich sieht es auch Brundle: "Webber scheint lieber der Jäger als der Gejagte zu sein. Normalerweise schlägt er mit aller Macht zurück. Das haben wir in den vergangenen beiden Jahren schon mehrmals gesehen. Sollte Webber den Titel verlieren, dann wird ihn dieser Dreher verfolgen."

Vettel hat 25 Punkte Rückstand und muss auf etwas Pech seiner Konkurrenten hoffen. "Sebastian hat alles richtig gemacht. Abgesehen von dem getönten Visier", findet Brundle. "Kein Wunder, dass er sich über die Lichtverhältnisse beschwert hat. Warum haben sie das nicht während des Abbruchs getauscht?"

"Der Motorschaden war eine dramatische Wendung und seine Titelchancen sind genau so groß, wie er auf den Geraden langsam war. Zum ersten Mal hat Red Bull keine Punkte geholt. Vettel hat zum siebten Mal seine Pole-Position nicht in einen Sieg umwandeln können. Das Team muss nun den Speed in guter Manier in Brasilien und Abu Dhabi umsetzen, wenn sie noch einen oder beide Titel holen wollen."

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