Mansell: Das Mercedes-Duell ist fantastisch

Nigel Mansell ist voll des Lobes für Mercedes und deren Teamphilosophie - Rosberg und Hamilton zeigen den Formel-1-Fans genau was diese sehen wollen, so der Brite

(Motorsport-Total.com) - Silber gegen Silber. Das diesjährige Fahrerduell um die WM-Krone in der Formel 1 ist einfarbig, und trotzdem keineswegs langweilig. So waren Kämpfe zwischen Nico Rosberg und Lewis Hamilton wie beim Grand Prix von Bahrain ein Augenschmaus. Denn trotz der Mercedes-Dominanz ist es ein harter Wettkampf um die WM-Krone.

Titel-Bild zur News: Nigel Mansell, Alain Prost

Mansell und Prost gemeinsam bei Ferrari: Nicht immer alles eitel Wonne Zoom

Auch Nigel Mansell, Weltmeister des Jahres 1992, ist ein Fan des Mercedes-Duells und hat für die Handhabung der Stallrivalität gegenüber 'Sky Sports' nur Lob über: "Das Großartige ist, wenn du einen fabelhaften Hersteller wie Mercedes hast, der zweifelsohne den besten Motor dieses Jahr hat, und die Art und Weise wie das Team mit Niki Laudas Zutun gemanagt wird - das ist überragend. Ich glaube, dass wenn dann nur sehr wenig passieren wird."

Der 60-Jährige glaubt nicht, dass die Herangehensweise der Silberpfeile, nämlich den Piloten freie Fahrt zu gewähren, einen Nachteil mit sich bringt: "Wenn etwas vor sich geht, dann zwischen den unmittelbaren Ingenieuren der Fahrer und den Piloten selbst, und das kann zu einem Großteil gemanagt werden." Wie auch schon in der Vergangenheit bewiesen - nach dem Monaco-Grand-Prix war die Stimmung wegen des Fahrfehlers von Rosberg im Qualifying unterkühlt, da er so Hamiltons Quali-Runde zerstört hatte. Nachdem sich Lauda beide Fahrer zur Brust genommen hatte, verbesserte sich das Verhältnis Hamilton-Rosberg allmählich wieder.

Ferrari 1990: Der Löwe gegen den Professor

"Man muss seinen Hut vor dem gesamten Mercedes-Team und dem Hersteller ziehen, weil sie den Fahrern die gleiche Ausstattung geben, und sie geben den Fans und der Formel 1 was sie wollen - und das ist pures Rennfahren", schwärmt Mansell weiter. Ihm gefällt die Aggressivität beider Fahrer: "Beide, Nico und Lewis sind kampfeslustig in ihrer Fahrweise und fahren wie wild gegeneinander. Es ist fantastisch für sie, fantastisch für den Sport."

Der Brite weiß am eigenen Leib, wie sich ein internes Teamduell anfühlt. 1990 fuhr er zusammen mit Alain Prost bei Ferrari, wobei es einige Ungereimtheiten zwischen den beiden gab. Mansell beschuldigte Ferrari der Bevorzugung von Prost. Außerdem hätte dieser sein Chassis manipuliert. Beim Großen Preis von Portugal kam es beim Start zu einer haarigen Situation der beiden, wobei Mansell Prost blockiert hatte. 1991 wechselte der "Löwe", wie Mansell von den Fans genannt wurde, zurück zu Williams - auch um Prost aus dem Weg zu gehen.

Er unterstreicht noch einmal, dass es keine Selbstverständlichkeit ist die Piloten frei gegeneinander fahren zu lassen: "Mercedes muss das nicht tun. Das ist alleine der Verdienst von Mercedes, wie sie mit der Situation umgehen - möge es lange so weitergehen." Zumindest kurzfristig wird die Dominanz der Stuttgarter kein Ende finden.


Großer Preis von Österreich

In der Konstrukteurs-WM liegen sie mit 301 Punkten und 158 Zähler Vorsprung auf Red Bull bereits klar in Führung. In der Fahrerwertung haben Rosberg (165 Punkte) und Hamilton (136 Punkte) ebenfalls klar die Nase vorn - mit einem Vorsprung von 82 beziehungsweise 53 Punkten auf den Drittplatzierten Daniel Ricciardo. Beim Grand Prix von Silverstone am kommenden Wochenende wird der Kampf um Platz eins zwischen den beiden in die nächste Runde gehen.