Manor deckt glücklosen Ocon: "Haben ihn im Stich gelassen"

Esteban Ocon hat bislang gegen Pascal Wehrlein keine Chance: Das Manor-Team nimmt nun einen Großteil der Schuld an Esteban Ocons glücklosen Rennen auf sich

(Motorsport-Total.com) - Als Esteban Ocon bei Manor Rio Haryanto ersetzte, sah so mancher harte Zeiten auf Pascal Wehrlein zukommen. Doch davon kann bislang nicht die Rede sein: Der Deutsche liegt im Qualifying-Duell gegen den hoch eingeschätzten Franzosen mit 3:0 in Führung, auch in den Rennen machte Wehrlein, der in Singapur eine Runde vor dem Teamkollegen ins Ziel kam, die klar bessere Figur.

Titel-Bild zur News: Esteban Ocon

Esteban Ocon hat in der Formel 1 noch keine Glanzleistungen gezeigt Zoom

Doch nun erhält Ocon, der auf ein Renault-Cockpit hofft, Rückendeckung von Teammanager Dave Ryan. "Er verdient einen Aufschwung", meint der Neuseeländer gegenüber 'Autosport'. "Wir hatten in Monza kein gutes Rennen mit ihm, und jetzt haben wir ihn in Singapur bei den Boxenstopps im Stich gelassen. Das war einfach enttäuschend, denn er fuhr in Anbetracht der Reifen einen wirklich guten Schlussstint."

Tatsächlich war Ocons persönliche Bestmarke beim Rennen in Singapur besser als die von Wehrlein (siehe schnellste Rennrunden im Überblick), doch zu diesem Zeitpunkt war sein Rennen bereits verloren. Weil er den Sauber von Felipe Nasr in der Safety-Car-Phase überholt hatte, wurde ihm eine Fünf-Sekunden-Strafe aufgebrummt, danach gingen die Boxenstopps daneben: Beim ersten Reifenwechsel benötigte die Mannschaft geschlagene 75 Sekunden, beim dritten 15 Sekunden.

Weil die Radmutter klemmte, musste das Team kurzfristig einen anderen Reifensatz herbeiholen. "Die Abläufe haben nicht gepasst, und das sollte nicht passieren", spricht Ryan Ocon frei. "Wir arbeiten nicht gut genug." Jetzt müsse jeder im Team seine Arbeitsweise überprüfen.

Auch bei den zwei Rennen vor Singapur klebte das Pech an den Fingern des 20-Jährigen. Beim Debüt in Spa litt er unter einer defekten Bremsbelüftung, in Monza spielte die Elektrik an seinem Boliden im Training und im Qualifying verrückt. Ryan bezeichnete die Probleme als "inakzeptabel".