• 14.01.2017 13:27

  • von Dominik Sharaf

Manor arbeitet an Notfallplan: Start mit Gebrauchtwagen?

Das insolvente Team kann seine Mitarbeiter bis Monatsende bezahlen und hat damit einige Tage mehr, einen Investor zu finden - Reicht die Zeit für ein neues Auto?

(Motorsport-Total.com) - Es gibt ein kleines Fünkchen Hoffnung mehr für die Manor-Mannschaft: Das insolvente Formel-1-Team hat einem Bericht der 'BBC' zufolge sein Überleben bis Ende Januar gesichert und elf Tage mehr Zeit gefunden, nach einem neuen Investor zu suchen und an einem neuen Auto für die Saison 2017 zu basteln. Wie es heißt, würden die rund 100 Mitarbeiter bis dahin vollständig bezahlt und der Betrieb in der Fabrik in Banbury könne aufrechterhalten werden. Derweil liefen Verhandlungen.

Titel-Bild zur News: Jordan King

Die Zukunft der Manor-Mannschaft hängt am seidenen Faden Zoom

Die Rede ist von Kaufinteressenten aus Asien, möglicherweise noch immer der indonesische Ableger der Fast-Food-Kette Kentucky Fried Chicken (Jagonya Ayam). Selbst wenn bis Ende Januar noch kein Vollzug zu vermelden wäre, würde das nicht automatisch das Aus für Manor bedeuten. Schließlich könnte das Team seine Angestellten freistellen und es sich gemäß der Statuten leisten, die ersten drei Rennen zu verpassen, ehe ihm die Lizenz entzogen würde - das wäre Ende April.

Dann allerdings käme wohl nur noch eine Notlösung infrage: Laut der 'BBC' hat sich Manor bereits die FIA-Genehmigung eingeholt, ein modifiziertes 2016er-Auto statt einer kompletten Neuentwicklung für das novellierte Reglement einzusetzen - natürlich gemäß den neuen Bestimmungen, aber dann logischerweise längst nicht so ausgefeilt wie das Material der Konkurrenz.

Das hätte den Vorteil, dass der Bolide nicht mehr den obligatorischen Crashtest bestehen müsste, was Zeit und Geld kostet. Laut Manor steht das Projekt weiter unter der Verantwortlung des Technikchefs John McQuilliam, der im Zuge der Insolvenz zwar aus dem Vorstand ausgeschieden, in seiner Kernfunktion aber an Bord geblieben sei.