Managerin: Petrow braucht ein stärkeres Team

Nicht nur, aber auch, weil er als Werbeträger für Sotschi gebraucht wird, wünscht sich Oksana Kossatschenko ein besseres Team für Witali Petrow

(Motorsport-Total.com) - Nach dem Rausschmiss bei Renault (heute Lotus) hatte Witali Petrow Glück, dass er überhaupt noch ein Cockpit in der Formel 1 fand, und zwar bei Caterham (früher Lotus). Doch im Gegensatz zu 2011, als der Russe beim Saisonauftakt in Melbourne sogar auf das Podium fuhr, hat er dieses Jahr noch keinen einzigen Punkt auf seinem Konto.

Titel-Bild zur News: Witali Petrow

Witali Petrow hat derzeit bei Caterham keine Chance auf gute Ergebnisse

Seine Managerin Oksana Kossatschenko ist darüber alles andere als glücklich, insbesondere hinsichtlich des Grand Prix in Sotschi, der im Oktober 2014 erstmals über die Bühne gehen soll: "Es ist wichtig, dass wir einen Fahrer haben, der die Werbetrommel führt. Das wäre ein sehr schönes Marketing-Werkzeug, um den Grand Prix zu promoten", sagt die Russin, die selbst aus dem TV-Geschäft kommt.

Apropos TV: Sogar die Tourenwagen-Weltmeisterschaft erreicht im russischen Fernsehen mehr Menschen als die Formel 1 im Abo-TV - ungefähr viermal so viel. Obendrein zahlen die Russen für ihren TV-Vertrag auch noch hohe Gebühren, weil die TV-Verträge an die nationalen Piloten gekoppelt sind. Sprich: Weil Petrow 2011 recht erfolgreich war, wurde der TV-Vertrag teurer - aber momentan fährt er trotzdem hinterher.

Wichtig ist daher für die Formel-1-Begeisterung in Russland, dass Petrow weiter vorne mitfährt: "Wir brauchen einen Fahrer, der im Fernsehen gezeigt wird, der Punkte sammelt, der positive Emotionen vermitteln kann", wird Kossatschenko von 'R-Sport' zitiert. "Darum glauben wir, dass Witali in einem Team fahren muss, das regelmäßig Punkte sammeln kann." Mit drei anderen Teams finden demnach bereits Gespräche statt.

Aber: "Priorität hat, da zu bleiben, wo wir sind", sagt sie in Bezug auf Caterham. "Sie entwickeln sich weiter und wir erwarten in der zweiten Saisonhälfte große Fortschritte." Eine Entscheidung müsse "vor dem Herbst" fallen: "Ich will nicht noch einmal in die Situation geraten, in der wir vergangenes Jahr waren. Ich möchte etwas in der Hand haben, etwas auf den Tisch legen können, sollten wir kein angemessenes Angebot von Caterham erhalten."


Fotos: Witali Petrow, Großer Preis von Ungarn


Petrow hat Anfang dieses Jahres einen Vertrag bis Ende 2012 unterschrieben. Theoretisch würde er am besten ins russische Marussia-Team passen, doch das scheint derzeit keine ernsthafte Option zu sein: "Er ist schon ein ziemlich erfahrener Fahrer, daher finde ich, dass er es verdient, Punkte zu sammeln. Ich bin mir nicht sicher, ob das mit Marussia möglich ist. Auch nächstes Jahr nicht", befürchtet Kossatschenko.