• 05.05.2009 12:30

  • von Stefan Ziegler

Mallya: Gascoyne geht seinen eigenen Weg...

Force-India-Chef Vijay Mallya und sein ehemaliger Technischer Direktor Mike Gascoyne waren im vergangenen Jahr nicht immer einer Meinung

(Motorsport-Total.com) - Kaum war die Saison 2008 beendet, da räumte Teaminhaber Vijay Mallya bei Force India kräftig auf und verpasste seinem Rennstall eine neue Aufstellung. Teamchef Colin Kolles musste gehen und auch der Technische Direktor Mike Gascoyne konnte die Koffer packen. Mallya ernannte sich daraufhin kurzerhand selbst zum Teamoberhaupt und schwingt seither das Zepter beim britisch-indischen Team um Adrian Sutil und Giancarlo Fisichella. Mit Gasconye hatte der Inder seine liebe Not.

Titel-Bild zur News: Mike Gascoyne

Mike Gascoyne war schon im Team, als dieses noch auf den Namen Spyker hörte

Als erfolgreicher Geschäftsmann - Mallya ist Besitzer der Kingfisher-Airline sowie einer großen Brauerei-Gesellschaft - ist es der Teamchef von Force India gewohnt, dass die Dinge ihren geordneten und vor allem planmäßigen Lauf nehmen. In diesem Punkt gingen die Vorstellungen von Mallya und Gascoyne aber offenbar weit auseinander, wie der 53-Jährige gegenüber 'GPweek' verriet: "Mike will die Dinge schlichtweg auf seine Weise erledigen", meinte Mallya.#w1#

"Wir haben als Besitzer und Management entschieden, einen Weg zu gehen, mit dem er nicht einverstanden war. Es war beispielsweise meine Idee, den Deal mit McLaren aufzusetzen und das Getriebe, die Hydraulik und den Mercedes-Motor von McLaren zu bekommen. Da war er nicht wirklich meiner Ansicht", sagte Mallya rückblickend und fügte an: "Er hat immer gemeint, dass wir das Getriebe selbst anfertigen könnten."

"Das haben wir im vergangenen Jahr versucht und hatten prompt einige Probleme mit der Zuverlässigkeit", beschrieb der Force-India-Teamchef das Ergebnis der eigenen Entwicklungsarbeit und verteidigte sein Handeln: "Wenn du eine solche Situation vorfindest und die Meinungen in den höheren Management-Positionen derart weit auseinander gehen, dann muss man einfach ein paar harte Entscheidungen treffen."

"Außerdem hat Mike seit Monaco 2008 immer wieder Leistungsziele vorgegeben, die niemals erreicht wurden. Also stand der Vorstand vor der Saison 2009 vor der Frage, wie man weiter verfahren wollte", erläuterte Mallya die Hintergründe zum Personalwechsel in seinem Rennstall - und zeigte sich damit hochzufrieden: "Wir haben die notwendigen Veränderungen vorgenommen und das Unternehmen komplett professionalisiert."