• 04.07.2013 21:02

  • von Dieter Rencken & Roman Wittemeier

Maldonado will Punkte: "Sind nahe dran"

Williams soll in Deutschland endlich das erste Punkteresultat des Jahres gelingen: Pastor Maldonado sieht gute Chancen am Nürburgring

(Motorsport-Total.com) - Williams steckt in einem tiefen Tal. Das britische Traditionsteam, das 2012 mit sensationellen Erfolgen überzeugen konnte, wartet nach den ersten acht Rennen der Saison sehnsüchtig auf den ersten Zähler. Zuletzt in Silverstone verpasste man die Punkte auf den Plätzen elf und zwölf denkbar knapp. Der entscheidende Schritt soll an diesem Wochenende am Nürburgring gelingen. "Wir müssen in die Punkte", fleht Pastor Maldonado regelrecht.

Titel-Bild zur News: Pastor Maldonado

Pastor Maldonado erhofft sich in der Eifel die ersten Punkte des Jahres 2013 Zoom

"Wenn man merkt, dass man nicht mehr auf dem Level des Vorjahres agieren kann, dann verändert man seine Herangehensweise zwangsläufig. Man muss das Auto entwickeln, muss das Fahrzeug im Rennen anders bewegen. Man muss sein Programm durchbringen, auch wenn man keine Chance auf große Erfolge hat", beschreibt der Venezolaner seine Situation, mit der er nicht glücklich sein kann. "Zuletzt waren wir schon nahe an den Punkten dran. Das muss jetzt mal klappen."

"Wir erwarten aber ein weiteres schwieriges Rennwochenende. Vor allem im Qualifying dürfte es nicht einfach werden, denn das ist wahrlich nicht unsere Stärke. Wir freuen uns eher auf das Rennen", sagt der Teamleader bei der Mannschaft aus Woking. "Die Konstanz ist bei uns wirklich gut. Wir können im Rennen über große Distanz ein gutes Tempo gehen. Die Reifen sind bei uns kein Problem."

"Diese Strecke fordert die Reifen ganz ordentlich, vor allem an jenen Stellen, wo Traktion gefragt ist. Wir haben hier weiche Mischungen am Start, die sicherlich stark abbauen werden", sagt Maldonado. "Ich glaube nicht, dass unser Auto die Reifen besser schont als andere Fahrzeuge. Ich denke eher, dass wir eine andere Herangehensweise haben, wenn es darum geht, sie im Rennen möglichst lange nutzen zu können. Das haben wir auch im vergangenen Jahr schon gemacht. Damals hat es uns viel gebracht."

"Die Einführung der veränderten Reifen wird keine neue Hackordnung bringen wird. Über eine Runde wird das gar keinen Unterschied ausmachen, vielleicht aber über die Distanz ein wenig. Das wissen wir aber noch nicht", sagt der Barcelona-Sieger von 2012. "Wir haben ein paar neue Kleinigkeiten dabei, aber nichts großes, was revolutionär wäre. Wir wollen sehr bald ein großes Updatepaket bringen. Hoffentlich schon im folgenden Rennen. Mal schauen, wann es klappt."

"Wir brauchen den Silverstone-Test. Ich hoffe, dass wir bis dann alle Teile unseres umfangreichen Updates parat haben", blickt Maldonado schon voraus. "Auf Grundlage unserer aktuellen Situation muss ich sagen, dass es natürlich gut für uns ist, dass der ursprüngliche Young-Driver-Test nun für die Stammfahrer geöffnet wurde. Auch wenn wir Pirelli bei der Arbeit helfen sollen, so wird auch uns dieser Test etwas bringen. Ich hoffe, dass das Wetter stabil sein wird."

Dass das Ruder noch einmal komplett herumgerissen wird und wieder Podestplätze winken könnten - daran glaubt auch der optimistische Formel-1-Pilot nicht. "Für 2014 sehe ich gute Perspektiven. Williams wird den Mercedes-Antrieb bekommen. Wir alle wissen, dass Mercedes darin gut ist. Es geht ja nicht nur um den Motor an sich, sondern auch um dessen Integration in das Chassis zum Beispiel. Im kommenden Jahr fangen alle bei null an. Wir alle müssen uns umstellen - auf die Turbos, auf die größeren Hybridsysteme und so weiter. Wir Piloten werden gefordert sein, es gibt viel Arbeit zu erledigen."

"Wir haben noch kein 2014er-Auto im Simulator, konnten es dort noch nicht ausprobieren. Ich selbst bin noch nie einen Rennwagen mit Turbomotor gefahren. Das wird etwas ganz Neues sein. Ich sollte mich schnell anpassen. Die Autos werden komplizierter. Allein zum Beispiel beim Getriebe. Da werden die Übersetzungen nicht veränderbar sein. Das erfordert dann mehr Anpassung vom Fahrer bei Regen", sagt er. "Ich bin zuversichtlich. Seit Monaten wird in der Fabrik am Projekt für 2014 gearbeitet. Es sieht gut aus."