• 21.02.2014 18:38

  • von Dominik Sharaf

Maldonado tritt nach: Lieber gar nicht testen als bei Williams

Den Abschied aus Grove bezeichnet der Venezolaner als "beste Entscheidung aller Zeiten" - Er vertraut dem Renault-Motor trotz eines möglichen Stabilitätsproblems

(Motorsport-Total.com) - Bei Williams hatte sich Pastor Maldonado zum Ende der vergangenen Saison wenig Freunde gemacht: Er meckerte am laufenden Band über das Auto und die Leistungen des formschwachen Teams, das er mit den Petrodollar aus der venezolanischen Staatskasse von sich abhängig gemacht hatte. Mittlerweile befindet sich der 28-Jährige in den Diensten von Lotus - oder besser gesagt Lotus in den Diensten Maldonados. Das hält den Südamerikaner nicht davon ab, gegen seine alten Farben nachzutreten.

Titel-Bild zur News: Pastor Maldonado

Maldonado nimmt selten ein Blatt vor den Mund - er kann es sich leisten Zoom

Nach dem ersten Test des E22 am Freitag in Bahrain diktiert Maldonado den Journalisten auf seinen Wechsel angesprochen in die Blöcke: "Aus meiner Sicht war es die beste Entscheidung aller Zeiten." Dabei sei es ihm egal, ob er sich sportlich verbessert habe: "Keine Ahnung, ob es für die Resultat gut oder schlecht ist." Grund zur Skepsis besteht deshalb, weil Lotus trotz der PDVSA-Finanzspritze vor dem Ruin steht und beim Testauftakt in Jerez durch Abwesenheit glänzte. Folge: Keine Truppe hat so wenig Kilometer abgespult.

Williams hingegen setzte in Andalusien eine Bestzeit durch Maldonado-Nachfolger Felipe Massa und vertraut mittlerweile auf den bärenstarken Mercedes-Motor. Kein Grund zur Sorge für das Enfant terrible der Formel 1, das in seinem Lotus auf den launischen Renault-Antriebsstrang vertrauen muss: "Der Mercedes-Turbo ist schon viel mehr Runden gefahren, wir können das nach drei Tagen kaum ausloten", schmettert Maldonado jeden Zweifel an seiner Entscheidung ab. "Wir hatten keine übermäßigen Probleme."

Obwohl er eine Zieldurchfahrt bei den ersten Grands Prix 2014 zur Maxime macht, hält er die Dauerläufer-Qualitäten nicht für ein spezifisches Problem: "Meiner Meinung nach ist kein Team bei 100-prozentiger Zuverlässigkeit." Eine Überraschung traut er der Equipe aus Enstone in jedem Fall zu: "Wer weiß? Sicher haben wir mit einigen Testtagen weniger begonnen als andere, aber wir haben die Filmtage in Jerez absolviert und da gab es überhaupt keine Probleme." Und so lange gibt es auch keinen Grund zur Klage. Noch nicht.