Maldonado fühlt sich falsch verstanden

Pastor Maldonado rückt von seiner Kritik am Team zwar nicht ab, doch er lässt offen, ob Williams ihn absichtlich manipuliert habe oder nicht

(Motorsport-Total.com) - Mittlerweile sind seit dem Qualifying und den heftigen Vorwürfen von Pastor Maldonado in Richtung seines Teams ein paar Stunden vergangen. Der Venezolaner hat sich in der Zwischenzeit ein wenig beruhigen können, doch von dem Vorwurf, dass sein Team an seinem frühen Aus Schuld habe, rückt Maldonado auch weiterhin nicht ab. "Ich bin drei Jahre im Team gefahren und habe noch nie so etwas gespürt. Das Auto ist unfahrbar", schüttelt er den Kopf.

Titel-Bild zur News: Pastor Maldonado

Hat Williams Pastor Maldonado sabotiert? "Vielleicht, vielleicht auch nicht." Zoom

Die einzige Frage, die sich dem Williams-Piloten dabei stellt, steht hinter dem Vorsatz des Teams: "Vielleicht, vielleicht auch nicht", antwortet er auf die Frage, ob das Team ihm absichtlich sein Qualifying versaut habe. Fakt ist für ihn lediglich, dass das Auto absolut grauenvoll war. "Wir waren an diesem Wochenende zu keinem Zeitpunkt konkurrenzfähig. Seit gestern waren wir bezogen auf Temperaturen im Nirgendwo und haben nie die richtige Balance im Auto gefunden. Das Setup ist okay, das Auto ist in Ordnung. Das Problem liegt tiefer", analysiert er. "Es sind nicht die typischen Probleme. Das ist etwas Größeres."

Besonders die Temperaturen und den Druck in seinen Reifen hat der 28-Jährige dabei konkret im Verdacht. "Ich mache den Job nun seit 20 Jahren, ich weiß, wie sich das Auto verhält, wenn die Reifen im Fenster sind. Im vergangenen Jahr war ich in der Qualifikation immer superschnell und weit vorne. Ich hatte immer eine gute Temperatur und einen guten Druck in den Reifen", betont er, dass er sofort merke, wenn etwas nicht stimmt - so wie heute.


Fotos: Pastor Maldonado, Großer Preis der USA, Samstag


Dass er dem Team aber wissentlich Sabotage unterstellt habe, davon will sich der Venezolaner distanzieren: "Ich habe nie gesagt, dass mich das Team nicht unterstützt", fühlt er sich falsch verstanden. "Ich fühle, dass das Auto wirklich seltsam ist. Ich möchte denken, dass im Team nichts falsch ist", betont der Williams-Pilot seinen guten Glauben ans Team. Auch dass er sich freuen würde, endlich weg von Williams zu sein, sieht er als missinterpretiert: "Ich bin glücklich - nicht weil ich das Team verlasse - sondern weil ein wichtiger Moment in meiner Karriere vor mir liegt."

Doch sein aktuelles Team hat er trotz noch zwei ausstehender Rennen scheinbar schon verdrängt. "Ich fokussiere mich nun voll auf die kommende Saison", sagt er, muss aber gleich im Anschluss kurz relativieren: "Mit Sicherheit würde ich gerne noch einmal in die Punkte kommen und werde morgen mein Bestes geben." Nicht, dass es noch irgendjemand falsch versteht...