• 08.10.2015 16:44

  • von Dominik Sharaf

Maldonado bangt um Zukunft: "Erst sah es viel einfacher aus"

Der Lotus-Pilot bereitet sich auf eine Renault-Übernahme vor, will aber in Enstone bleiben und die Geduldsprobe überstehen - Alternativen sind rar gesät

(Motorsport-Total.com) - Verwirrung um Pastor Maldonado und seine Formel-1-Zukunft: Erst pochte der Venezolaner auch im Falle einer Renault-Übernahme auf seinen Lotus-Vertrag, dann wurde sein Verbleib in Enstone für 2016 hochoffiziell bestätigt. Im Vorfeld des Russland-Grand-Prix scheint Maldonado wieder komplett im Dunkeln zu tappen: "Wer weiß?", bemerkt er mit aufgeblasenen Backen über die Fortsetzung seiner Karriere, die wohl wenig Alternativen zu Lotus oder Renault kennt: "Ich hoffe es jedenfalls."

Titel-Bild zur News: Pastor Maldonado

Pastor Maldonado könnte 2016 die Formel 1 im Fernsehen verfolgen müssen Zoom

Mit wem er und sein Management sprechen, lässt Maldonado offen. Denkbar, dass staatliche Öl-Millionen aus seiner Heimat ein Privatteam retten würden - aber auch, dass eine Werksmannschaft auf seine mit einer Mitgift garnierte Erfahrung baut oder sich vom Ruf als Bruchpilot abschrecken lässt. "Die Verhandlungen laufen. Es sah am Anfang sehr viel einfacher aus, jetzt zieht es sich hin. Vielleicht tut sich bald etwas, aber wer weiß das schon?", bleibt der Südamerikaner unverbindlich.

Es gäbe in Gesprächen über Verträge immer Höhen und Tiefen. "Da ist man sich nie sicher", erklärt Maldonado und gibt sich geduldig: "Ich wünsche mir das Beste für das Team und bin unter allen Bedingungen bereit, weiterzumachen." Dass Teamkollege Romain Grosjean Enstone in Richtung Haas Formula verlässt, kann Maldonado verstehen und erkennt sich selbst bei Williams wieder: "Er war lange Zeit im Team und sucht etwas Neues. Ich war vor einigen Jahren in ähnlicher Situation."

Als Grosjean-Nachfolger wünscht sich Maldonado einen kollegialen und kommunikativen Piloten: "Ich hoffe auf einen guten Teamkollegen, der es der Mannschaft erlaubt, getreu unserer Philosophie zusammenzuarbeiten." Schließlich wittert der Grand-Prix-Sieger die Chance, mit dem Know-how aus Viry trotz der Antriebsprobleme bei Red Bull wieder ein Topauto in der eigenen Box zu haben. "Kommt Renault, dann fangen wir nicht bei Null an", scharrt Maldonado mit den Hufen.