• 12.04.2018 11:08

  • von Rebecca Friese & Edd Straw

Magnussen lobt Boxencrew: Das Melbourne-Trauma therapiert

Haas-Pilot Kevin Magnussen äußert sich stolz über seine Mechaniker, die beim Bahrain-Grand-Prix fehlerfrei Reifen wechselten - In China zählt das Reifenfenster

(Motorsport-Total.com) - "Man kann sich vorstellen, wie nervös wir alle vor dem ersten Boxenstopp in Bahrain waren", erklärt Kevin Magnussen die Stimmung in der Haas-Garage am vergangenen Wochenende. "Ich wollte erst gar nicht hinschauen." Denn beim Saisonauftakt in Australien wurde bei den Amerikanern ein erfolgversprechender Auftakt gleich zweimal am Schlagschrauber verloren. Die ersten Zielankünfte gab es also erst beim Nachtrennen in der Wüste, in dem die fünf Haas-Boxenstopps ohne Probleme gelangen.

Titel-Bild zur News: Romain Grosjean

Solange sich die Radmutter dreht, kann man bei Haas frei auffahren Zoom

"Die Jungs haben das prima hinbekommen und der dritte Stopp war sogar unter den besten zehn", so Magnussen. "Die Jungs haben stark zurückgeschlagen. Es war richtig, dass wir ihnen den Rücken gestärkt haben."

Romain Grosjean war in Melbourne gleich nach seinem Ausfall in einer rührenden Szene bei seinen Mechanikern gezeigt worden. Ohnehin hat keiner im Team mit dem Finger auf einzelne Boxencrew-Mitglieder gezeigt. Kleine personelle Umstellung hat es dennoch gegeben.

"Sie hatten eine schwere Zeit - nicht nur wegen dem, was in Australien passiert ist", sagt Magnussen. "Sie haben die Wochen darauf auch unterbrochen gearbeitet. Hinzu kam der Druck wegen der Vorfälle in Melbourne. Und dafür haben sie echt beeindruckende Arbeit geleistet. Ich bin sehr stolz darauf, wie sie einen kühlen Kopf bewahrt und erstklassige Boxenstopps durchgeführt haben."

Auch Teamchef Günther Steiner ist froh, dass sich das Team mit den zehn Punkten aus Bahrain belohnen konnte. "Das Wichtigste ist, dass die Jungs ihr Selbstvertrauen zurückgewonnen haben und man auch endlich sehen konnte, dass unsere Performance aus den Testfahrten echt war. Wir haben jetzt Punkte geholt und bewegen uns in dem Bereich, in dem wir uns nach Barcelona gesehen haben. Das ist mir vor allem für die Jungs wichtig."

Beim bevorstehenden Grand Prix von China muss also keiner mehr vor den Reifenwechseln zittern - wohl aber vor der Konkurrenz. Dann mit einem schnelleren Toro Rosso hatte man in Bahrain auch bei Haas nicht gerechnet. "Aber so etwas macht den Sport aus", winkt Magnussen, der in der Wüste knapp 13 Sekunden hinter Pierre Gasly ins Ziel kam, ab. "Ich mag auch nicht mit einer vorgefertigten Meinung in ein Rennen gehen. Der Sport wird doch erst interessant, wenn einer mal aus der Reihe tanzt. Hoffentlich trifft das bei uns aber immer im positiven Sinne zu."


Fotos: Haas, Grand Prix von Bahrain


Am VF-18 gäbe es jedenfalls nichts zu beanstanden - zumindest auf Magnussens Garagen-Hälfte. Dafür räumt er ein: "Wir sind den Reifen bisher noch nicht ganz auf den Grund gekommen - dafür war Platz fünf aber schonmal nicht schlecht. Ich bin zuversichtlich, was die kommenden Rennen angeht. Schließlich waren wir jetzt schon auf zwei sehr unterschiedlichen Strecken konkurrenzfähig. Das macht mich immer zuversichtlicher."

"Eigentlich haben wir mehr Probleme mit den Reifen, wenn es kalt ist", spricht der Däne auch die erwarteten Bedingungen in China an. "Aber das bereitet mir keine allzu großen Sorgen. Wenn wir die Reifen ins Fenster bekommen, ist alles gut. Ich denke, wir haben bereits bewiesen, dass wir ein gutes Auto haben - wir müssen es nur am Laufen halten."

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