Magazin spekuliert über möglichen Ausstieg von BMW

Laut Nachrichtenmagazin 'Spiegel' könnte sich BMW Ende 2005 aus der Formel 1 zurückziehen - BMW Motorsport Direktor Theissen dementiert

(Motorsport-Total.com) - Dass es in der Partnerschaft zwischen BMW und WilliamsF1 gelegentlich kriselt, ist nicht neu. Auch dass sich BMW nach anderen Alternativen innerhalb der Formel 1 umsieht - angeblich liegt man für kommende Saison schon mit Peter Sauber im Bett, vorerst allerdings noch ohne offiziellen Trauschein -, ist hinlänglich bekannt. Von einem gänzlichen Rückzug war bisher allerdings nicht die Rede.

Titel-Bild zur News: Mario Theissen und Burkhard Göschel

BMW Vorstand Burkhard Göschel mit BMW Motorsport Direktor Mario Theissen

Das Nachrichtenmagazin 'Spiegel' berichtet allerdings unter Berufung auf nicht näher genannte Quellen, dass in München konkret über einen Formel-1-Ausstieg nachgedacht wird, obwohl der Vertrag mit WilliamsF1 noch bis Ende 2009 läuft und obwohl man 2006 mit hoher Wahrscheinlichkeit Motoren an Sauber liefern wird. Laut 'Spiegel' mehren sich im Werk jene Stimmen, die finden, dass die hohen Ausgaben gemessen an den mäßigen Erfolgen nicht mehr vertretbar sind.#w1#

Der 'Spiegel' beruft sich auch auf einen anonymen Spitzenmanager, der gesagt haben soll, dass die Wahrscheinlichkeit für einen Ausstieg "sehr hoch" sei. Auch Helmut Panke, Vorstandschef von BMW, hat in der Vergangenheit immer wieder anklingen lassen, dass er mit den in der Formel 1 geernteten Früchten noch nicht zufrieden ist. Selbst BMW Motorsport Direktor Mario Theissen steht offen dazu, dass man die gesetzten Ziele bislang nicht erreicht hat.

Letzterer reagierte heute auch offiziell auf die 'Spiegel'-Spekulationen: "Es ist richtig, dass wir uns Gedanken über die künftige Ausrichtung unseres Formel-1-Projekts machen. Wir führen zu diesem Zweck Gespräche mit dem Team Sauber, wobei die Lieferung von Motoren ab 2006 im Vordergrund steht. Ein Ausstieg aus der Formel 1 steht nicht auf der Agenda", ließ Theissen heute Mittag auf Anfrage von 'F1Total.com' ausrichten.

Auch BMW Vorstandschef Panke erteilte den Spekulationen gegenüber 'Reuters' eine klare Absage: "Wir sind mit sechsten und siebenten Plätzen nicht zufrieden. Es gibt auch Diskussionen, wie wir besser werden können, aber BMW und die Formel 1 gehören zusammen", stellte er klar. Damit setzt er sich allerdings über den Unmut des Betriebsrats, der angeblich nicht mehr hinter dem Formel-1-Programm steht, hinweg.

Unglaubwürdig erscheinen die Gerüchte über einen Rückzug auch insofern, als BMW mit Burkhard Göschel momentan den Vorsitzenden der Vereinigung der Automobilhersteller stellt, die sich derzeit mit der Zukunft des Grand-Prix-Sports nach 2007 befasst. Gemeinsam mit DaimlerChrysler, Honda, Renault und Toyota will BMW entweder auf einen Nenner mit Bernie Ecclestone und der FIA kommen oder aber eine Konkurrenzrennserie gründen.