Lowes Reifenplädoyer: "Pirelli sorgt für mehr Spektakel"

Mercedes-Technikchef Paddy Lowe ist zufrieden mit der derzeitigen Reifensituation in der Formel 1 und spricht ein Lob an Hersteller Pirelli aus

(Motorsport-Total.com) - Der Streitpunkt "Reifen" im Zusammenhang mit Hersteller Pirelli beschäftigte den Formel-1-Zirkus vor allem in der Saison 2013, als die Sicherheit durch eine Reihe von Reifenschäden gefährdet schien. Diskussionsthema sind aber auch immer wieder die gewollt kurzlebigen Pneus, zu denen Pirelli von der Königsklassen-Obrigkeit aufgefordert wurde, um die Rennen taktisch spannender zu gestalten. Gerade das stößt jedoch nicht bei jedem Fan und auch nicht bei jedem Betroffenen auf Verständnis.

Titel-Bild zur News: Paddy Lowe

Kein Reifenkritiker: Paddy Lowe deckt Hersteller Pirelli den Rücken Zoom

Nachdem zuletzt Ex-Pilot David Coulthard Kritik an der derzeitigen Reifensituation mit nur einem Hersteller in der Formel 1 übte, springt nun Mercedes-Technikchef Paddy Lowe für Pirelli in die Presche: "Ich denke, seit Pirelli in die Formel 1 eingestiegen ist, haben wir viel interessantere Rennen erlebt."

Pirelli ist seit 2011 exklusiver Reifenlieferant der Königsklasse und löste damals Bridgestone ab. Aktuell kommen auch wieder Gerüchte über eine Rückkehr von Michelin auf, die zuletzt 2006 in der Formel 1 aktiv waren - damals sogar gemeinsam zu Bridgestone.

Formel-1-Boss Bernie Ecclestone ist aber ebenfalls zufrieden mit Pirelli und Lowe erklärt: "Mit den derzeitigen Reifen haben wir meiner Meinung nach eine interessante Situation geschaffen, die das Spektakel wesentlich verbessert hat. Aufgrund des Grads an Reifenabbau ist man irgendwann gezwungen zu stoppen und das eröffnet eine Reihe an verschiedenen Strategien."

Pirelli

Nehmen die Pirelli-Pneus zu viel Einfluss auf das Renngeschehen? Zoom

Beschwerden, die Fahrer müssten sich während eines Grand Prix mehr um die Reifenpflege kümmern, als Vollgas geben zu können, kann der Technikchef nicht nachvollziehen: "Momentan spielt das vielleicht eine größere Rolle, aber es verlangt dem Fahrer auch zusätzliches Können ab, trägt also insgesamt zu einem spannenden Paket bei."

Lowe ist außerdem der Meinung, dass die Sorgfalt, mit der man die Pneus heutzutage behandeln muss, nichts Neues in der Königsklasse sei: "Dass man mit einbeziehen muss, wie man auf lange Distanz das Beste aus den Reifen holen kann, war schon immer ein Faktor in der Formel 1. Ich glaube nicht, dass es über die Jahre viele Reifen gab, mit denen man in jeder Runde einen Sprint hinlegen konnte."