Lowe: Drittes Training kein Indiz für das Qualifying

Kleinere Probleme von Lewis Hamilton gaben im dritten Training den Ausschlag zugunsten von Nico Rosberg - Muss Mercedes die Williams fürchten?

(Motorsport-Total.com) - Der letzte Schlagabtausch zwischen den Mercedes-Piloten ging vor dem Qualifying zum Großen Preis von Abu Dhabi (ab 14 Uhr im Formel-1-Live-Ticker) an Nico Rosberg. Im dritten Freien Training fuhr der Deutsche am Samstag eine Zeit von 1:41.424 Minuten und war damit 0,369 Sekunden schneller als Teamkollege Lewis Hamilton. Geht Rosberg also nun als Favorit in das Zeittraining beim Saisonfinale der Formel 1?

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg

Für die Bestzeit im dritten Freien Training kann sich Nico Rosberg nichts kaufen Zoom

Nicht unbedingt, meint Paddy Lowe. Der Technikchef des Mercedes-Teams hält das Ergebnis des dritten Freien Trainings nicht für repräsentativ. "Nico war am Ende etwas schneller, aber Lewis hat den dritten Sektor nicht hinbekommen", sagt Lowe bei 'Sky Sports F1'. "Wäre ihm das gelungen, wären sie deutlich dichter zusammen gewesen. Daher kann man keine Rückschlüsse auf das Qualifying ziehen", so der Technikchef.

Hamilton habe im Schlusssektor über Untersteuern geklagt, berichtet Lowe. Experte Marc Surer kann sich vorstellen, woran das lag. "Wenn er so pusht, überhitzen vielleicht die Reifen", vermutet der Schweizer bei 'Sky'. Und Niki Lauda, Vorsitzender des Aufsichtsrats des Rennstalls, sagt ebenfalls bei 'Sky': "Beide sind am Limit, verbremsen sich da und dort. Genau so kann es weitergehen. Heute will jeder ein Zeichen setzen, wer der Schnellere ist. Nico muss und wird auf Sieg fahren. Deswegen ist dieses Training für ihn wichtig."

Eine Tendenz bestätigte sich im dritten Freien Training jedoch: Die Mercedes müssen in Abu Dhabi keine Konkurrenz fürchten. Oder etwa doch? "Die Williams sehen auch schnell aus und werden eine Bedrohung sein", meint Lowe. Angesichts eines Vorsprungs von 1,005 Sekunden auf die Zeit von Felipe Massa kann man diese Bemerkung des Technikchefs durchaus als Tiefstapelei einordnen, und auch Lauda meint: "Eine Sekunde Vorsprung zum Dritten, das beruhigt."

Bei Williams rechnet Technikchef Pat Symonds ebenfalls nicht damit, dass Massa oder Valtteri Bottas die Mercedes-Piloten herausfordern können. "Sie sehen an diesem Wochenende erstaunlich gut aus, was uns ziemlich nervt", so Symonds bei 'Sky Sports F1' über die Mercedes. "Allerdings haben wir in diesem Jahr gelernt, damit zu leben. Wir sind in einer vernünftigen Position. Die Red Bulls dürften unsere größten Gegner sein."