• 17.01.2011 17:42

  • von Roman Wittemeier

Lotus unter Druck: Punkte sind Pflicht

Lotus-Geschäftsführer Riad Asmat fordert 2011 die ersten Punkteergebnisse und stellt klar: "Uns sitzen die Teilhaber im Nacken"

(Motorsport-Total.com) - Bei Lotus setzt man sich für das zweite Formel-1-Jahr erheblich unter Druck. Nachdem man die Debütsaison als bestes der neuen Teams abschloss, soll nun der wichtige Schritt in Richtung Mittelfeld gelingen. "In diesem Jahr sitzen mir die Teilhaber im Nacken. Die sagen: Es ist Zeit für Punkte", stellt Lotus-Geschäftsführer Riad Asmat auf 'Crash.net' klar. Man orientiere sich nicht länger an Virgin und HRT.

Titel-Bild zur News: Heikki Kovalainen, Jarno Trulli

Heikki Kovalainen und Jarno Trulli sollen 2011 im Mittelfeld kämpfen

"Wir wissen, wohin wir wollen. Das sind die Regionen von Toro Rosso und Sauber", sagt Asmat. Nicht nur der eigene Fünfjahresplan sieht den Sprung nach vorne vor, sondern auch der anhaltende Streit mit der Lotus-Gruppe sorgt für Motivation. "Wir sind jetzt das Team Lotus. So ist es nun einmal", erklärt der Geschäftsmann aus Malaysia. "Es ist schade, dass sie ihren eigenen Weg gehen. Mir ist es ein Rätsel."

Immerhin habe die Lotus-Gruppe als Namensgeber für das malaysische Team kostenlos im Fokus stehen können. Nun müsse man für die Teilhaberschaft am früheren Renault-Werksrennstall tief in die Tasche greifen. "Bei uns geht es um die Teamkultur. Das haben wir aus dem vergangenen Jahr mitgenommen. Laut unserem Fahrplan wollen wir innerhalb von fünf Jahren an die Spitze. Davon lassen wir uns auch nicht durch jemand anderes abbringen."

Die nötigen Schritte ins Formel-1-Mittelfeld gelingen allerdings nicht mit der Umbenennung in "Team Lotus", sondern die technischen und sportlichen Voraussetzungen müssen vorhanden sein. Somit lastet auf Technikchef Mike Gascoyne ein nicht unerheblicher Druck. Der Nachfolger des Lotus T127 muss ein Treffer werden. "Der Wagen ist viel zeitgemäßer, ein echtes Auto für das Mittelfeld - ein modernes Formel-1-Auto", sagt der britische Ingenieur.

¿pbvin|512|2205|lotus|0|1pb¿"Ich bin sehr zuversichtlich, dass es ein erheblicher Fortschritt sein wird", erklärt Gascoyne, der seinen Teil des Lotus-Fahrplanes gern erfüllen möchte. "Wir müssen mit Teams wie Force India, Toro Rosso, Sauber und Williams gleichziehen. Bezüglich unserer Entwicklung bin ich da sehr guter Dinge. Außerdem haben wir auch einen neuen persönlichen Antrieb: Wir wollen Ende des Jahres Renault schlagen. Das können wir auch schaffen."

In der Diskussion um "Lotus vs. Lotus" konnte sich Hundehalter Gascoyne in den vergangenen Wochen nur selten bissige Kommentare verkneifen. Auch nun legt er wieder nach: "Wir sind Konstrukteur, die sind nur Sponsor." Das Duell der beiden Teams, die mit ihren Hauptquartieren in Hingham und Hethel quasi Nachbarn sind, wird auch im Verlauf der Saison ganz besonders im Fokus stehen.

"Für mich ist es klar", so Gascoyne. "Es sind zwei Lotus-Autos am Start, die vom Team Lotus eingesetzt werden. Und es gibt zwei Renaults, die vom Konstrukteur Renault gebaut werden. Lotus hat einfach nur entschieden, sie zu sponsern - aus welchem Grund auch immer." Im Hintergrund will man offenbar derzeit für etwas Entspannung in den Zwistigkeiten sorgen. Laut Lotus-Gruppe-Geschäftsführer Dany Bahar steht eine außergerichtliche Einigung im Namensstreit in Aussicht.