• 21.02.2011 13:34

  • von Stefan Ziegler

Lotus: Testabbruch nach heftigem Unfall

Für das Lotus-Team sind die Tests in Barcelona vorzeitig beendet: Nach einem Unfall von Jarno Trulli stehen nicht genügend Ersatzteile zur Verfügung

(Motorsport-Total.com) - Der Morgen am Circuit de Catalunya von Barcelona hatte gerade erst an Fahrt aufgenommen, da war der vierte Testtag auch schon unterbrochen: Lotus-Fahrer Jarno Trulli und sein T128 flogen in Kurve neun heftig ab, wobei das Fahrzeug kräftig in Mitleidenschaft gezogen wurde. Eine Reparatur vor Ort ist nicht möglich, weshalb die Lotus-Mannschaft bereits vor der Mittagspause die Koffer packte.

Titel-Bild zur News: Jarno Trulli

Jarno Trulli und das Lotus-Team mussten den Test in Barcelona vorzeitig beenden

"Es ist natürlich enttäuschend, wenn man den Test vorzeitig beenden muss", meint Trulli und fügt hinzu: "Solche Dinge passieren im Motorsport aber gelegentlich. Wir begannen den Tag ganz gut und machten dort weiter, wo wir am Sonntag aufgehört hatten. Das Auto verfügt über eine gute Balance, ein ordentliches Grundtempo und hat das Potenzial, um uns im Mittelfeld kämpfen zu lassen."

"Ich verlasse Barcelona also mit einem Gefühl der Zuversicht, was die neue Saison anbelangt. Ich freue mich schon auf den nächsten Test - wo auch immer dieser stattfinden wird", hält der italienische Rennfahrer fest. Technikchef Mike Gascoyne gibt sich etwas zerknirscht: "Leider wurde unser Testtag durch den Unfall von Jarno in Kurve neun vorzeitig beendet. Es war allerdings nicht seine Schuld."


Fotos: Lotus, Testfahrten in Barcelona


"Ein technischer Defekt hatte den Abflug verursacht. Leider fehlt uns ein Bauteil, um das Auto wieder auf die Strecke zu bekommen. Dieser Umstand hatte zur Folge, dass wir nicht mehr fahren können", berichtet der Technische Direktor des Lotus-Teams. Gascoyne ist trotzdem guter Dinge: "Ich denke, dass wir viele positive Erkenntnisse von diesem Test hier mitnehmen können", sagt der Brite.

"Die Geschwindigkeit des Autos ist gut und wir haben die Zuverlässigkeit im Griff. Noch ist zwar einiges zu tun, doch wir sind noch immer vollkommen auf Kurs", erklärt Gascoyne. "Warten wir einmal ab, wo der nächste Test ausgetragen wird. In der Zwischenzeit werden wir in der Fabrik hart daran arbeiten, dass wir bei der nächsten Probegelegenheit unser komplettes Programm abspulen können."

"Das ist kein besonders toller Ort, um abzufliegen." Heikki Kovalainen

Trullis Unfall, bei dem er hart in die Reifenstapel von Barcelona einschlug, geschah übrigens an der gleichen Stelle, wo in der Vergangenheit schon sein Teamkollege Heikki Kovalainen einen heftigen Crash erlitten hatte. "Das war 2008 - genau in dieser Kurve", sagt der Finne. "Das ist kein besonders toller Ort, um abzufliegen." Trulli kam am Montag daher nur auf insgesamt 18 Umläufe in Spanien.

Schon in seiner vierten Runde stellte der italienische Rennfahrer seine persönliche Bestzeit auf, als er den Circuit de Catalunya in 1:29.992 Minuten umrundete. Das Programm des 36-Jährigen umfasste am Montag neben einigen Installationsrunden und Systemchecks noch verschiedene Setuparbeiten. Bei seinem Unfall um 10:16 Uhr befand sich Trulli gerade auf seiner fünften Ausfahrt des Tages.