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  • 21.03.2014 19:57

  • von Roman Wittemeier

Lotus-Piloten kämpferisch: "Es geht voran"

Romain Grosjean und Pastor Maldonado erwarten am kommenden Rennwochenende in Malaysia erhebliche Fortschritte: Lotus E22 mit Chancen auf Podestplätze?

(Motorsport-Total.com) - Lotus steckt nach problematischen Testfahrten im Winter und einem verkorksten Saisonauftakt in Australien immer noch in der Krise. Kein E22 schaffte es beim Rennen in Melbourne ins Ziel. Aber man denkt positiv bei der Mannschaft aus Enstone. Romain Grosjean (43 Runden) und Pastor Maldonado (29 Runden) konnten im Albert Park immerhin weiter fahren als an den Testtagen in Jerez und Bahrain. Die in Melbourne gewonnenen Erkenntnisse sollen am Rennwochenende in Malaysia Fortschritte ermöglichen.

Titel-Bild zur News: Romain Grosjean

Hoffnung für Sepang: Romain Grosjean möchte mit dem Lotus E22 ins Ziel kommen Zoom

"Wir wollen vorankommen, uns verbessern", stellt Grosjean vor der Reise nach Sepang klar. "Das Rennen in Melbourne war ein guter, langer Test. Wir haben in den dortigen Runden mehr gelernt als während der gesamten Wintertests. Wir haben viele Daten generieren können und nutzen diese nun zur Verbesserung des Autos. Unser Ziel ist es, in Sepang ein sauberes Wochenende zu absolvieren. Wir wollen unser Programm im Training schaffen, die Vorteile daraus dann in Qualifying und Rennen umsetzen."

"Wann immer wir ein Problem gelöst haben, war dies immer gleich ein deutlicher Schritt voran - egal, ob beim Setup, beim Motor oder sonst irgendwo", zeigt sich der Genfer von den bisherigen Entwicklungen zufrieden. "Das war bei anderen Teams auch so. Wir wollen nicht nur ein oder zwei Zehntelsekunden schneller werden, sondern deutlich mehr. Gleichzeitig muss die Standfestigkeit besser werden."

Schnelle Fortschritte dank Melbourne-Daten?

"So wie unsere Leute arbeiten, sehe ich keinen Grund, warum wir das Auto nicht bald im Griff haben und das Potenzial des E22 ausschöpfen sollten", meint Grosjean. "Das Chassis ist gut. Die aerodynamische Balance, die Fahrbarkeit des Motors und der Benzinverbrauch - all dies passt. Am Energie-Management und an der Rekuperation müssen wir noch arbeiten, aber das weiß Renault. Auf unserer Seite haben wir nun zumindest mal ein Basissetup. Am Bremsen müssen wir arbeiten, was aber auch an den Reifen liegt. Die sind nun härter und wir holen da nicht das Maximum heraus, aber das wird sich bald ändern."

Nicht nur mit der Stabilität auf der Bremse hatte Grosjean seine liebe Mühe. Auch das Spritsparen und das zurückhaltende Agieren im Rennen ist bisher nicht sein Ding. "Es ist nicht mehr so nett wie zuvor", meint er. "Man kann nicht das gesamte Rennen mit 90 Prozent bestreiten, sondern manchmal kommt man nur auf 30 Prozent. Daran muss man sich gewöhnen. Wenn man gewinnt, liebt man es. Wenn man ausfällt, dann natürlich nicht. Im Moment ist es für mich als Fahrer eher frustrierend, aber es sind halt die Regeln."

"Hoffentlich läuft es besser als zuletzt in Australien", erklärt Teamkollege Maldonado vor dem zweiten Formel-1-Rennen der Saison. Der Venezolaner war in Melbourne mit dem gleichen Defekt ausgeschieden wie Grosjean: eine Welle an der MGU-K - der Hybrideinheit, die kinetische Energie in Strom umwandelt - spielte nicht über die vollen 57 Runden mit. "Erst einmal geht es für uns darum, dass wir Rennen beenden. Gleichzeitig hört die Jagd nach wertvollen weiteren Zehnteln in der Formel 1 niemals auf. Wir wollen also auch zulegen."

"In Melbourne haben wir gezeigt, wie wir kämpfen können. Das wird sich bestimmt bald auszahlen", gibt sich Maldonado kämpferisch. Er sei von den "außerordentlichen Qualitäten" seiner Mannschaft vollkommen überzeugt. "Wir müssen es Schritt für Schritt angehen. In Melbourne ist ein Renault-Auto auf einem Podestplatz ins Ziel gekommen, was natürlich auch für uns ermutigend ist. Der Antrieb kann ein Fahrzeug also auf Podestkurs bringen. Die Arbeit der Leute in Enstone und der Leute von Renault wird dafür sorgen, dass aus dem E22 schon bald ein Auto wird, mit dem man ums Podium kämpfen kann."