• 10.10.2012 16:30

  • von Dominik Sharaf

Lotus mobilisiert im WM-Kampf alle Reserven

Teamchef Eric Boullier will Ferrari Rang drei in der Kontrukteurswertung noch streitig machen, blickt aber eher pessimistisch auf die verbleibenden Rennen

(Motorsport-Total.com) - Die Formel-1-Welt schaut gebannt auf das Duell um die Fahrer-WM zwischen Fernando Alonso und Sebastian Vettel, dabei kämpft zumindest der Ferrari-Pilot noch an einer weiteren Front. Denn hinter Red Bull sind in der Konstrukteurswertung McLaren mit 283 Punkten, die Scuderia mit 263 Zählern und das 239 Punkte starke Lotus-Team in einen spannenden Dreikampf verwickelt. Den hat Eric Boullier noch nicht aufgegeben, schließlich bläst der Teamchef der Schwarz-Goldenen zur Attacke auf Ferrari.

Titel-Bild zur News: Romain Grosjean, Kimi Räikkönen

Kann Lotus mit dem Coanda-Auspuff Ferrari ein Schnippchen schlagen? Zoom

Der Trend spricht allerdings gegen seine Farben, wie der Franzose weiß: "Wir sind mit einem Rückstand von 14 Punkten bei sechs noch ausstehenden Rennen nach Suzuka gekommen. Das war sehr viel aussichtsreicher als 24 Zähler bei noch fünf Grands Prix", blickt Boullier auf das Schlussviertel 2012 und erwartet nicht, dass das Punkten in der heißen Phase einfacher wird. "Umso näher das Saisonende rückt, desto schwieriger wird es, Spitzenresultate einzufahren."

Seit drei Rennen wartet Lotus nun schon auf einen Podiumsbesuch, von dem lange beschworenen Sieg ganz zu schweigen. "Wir müssen eine Einheit bleiben und die Konzentration wahren. Klar ist, dass wir beide Autos in die Punkteränge bringen müssen", fordert Boullier und hält zumindest Rang vier für gesichert: "Wir haben mit einem 104-Punkte-Polster auf Mercedes mit Sicherheit weniger Druck als erwartet von hinten. Trotzdem wird es schwieriger, Ferrari anzugreifen."


Fotos: Lotus, Großer Preis von Japan


In Enstone stehen Überstunden an: "Wir müssen außerdem den E20 leistungsfähiger machen", mahnt der Teamchef. Schon in Südkorea will Lotus mit dem Coanda-Auspuff einen technischen Durchbruch feiern, nachdem das sagenumwobene Doppel-DRS zunächst auf Eis gelegt wurde. "Damit wir nicht mit Ferrari Lack austauschen, sondern auf der Strecke vor ihnen liegen", spielt Boullier auf den Zwischenfall zwischen Alonso und Kimi Räikkönen in Suzuka an.