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  • 20.06.2014 18:06

  • von Norman Fischer & Dominik Sharaf

Lotus: Mit viel Benzin (fast) so schnell wie Red Bull

Lotus rätselt: Während man mit viel Benzin eine gute Performance zeigen konnte, hatte man mit einem leichten Auto enorme Probleme - Fehlende Power bei Maldonado

(Motorsport-Total.com) - Das Österreich-Comeback der Formel 1 war auch ein Comeback von Lotus - und zwar im Hinterfeld. Pastor Maldonado und Romain Grosjean kamen in der Steiermark nicht sonderlich auf Touren und waren nur auf den Plätzen 15 (+2,223 Sekunden) und 19 (+2,720) zu finden. Besonders der Venezolaner hatte zu kämpfen und klagte über ein Problem mit der Power Unit von Renault.

Titel-Bild zur News: Romain Grosjean

Von drauß' vom Walde komm' ich her: Romain Grosjean feiert Premiere am Ring Zoom

"Es war ziemlich hart, besonders von der Motorenseite her hatten wir heute ein paar Probleme und waren nicht in der Lage, unseren Plan zu erfüllen", resümiert er. "Wir haben ein wenig Topspeed verloren und waren auf den Geraden langsam, was uns Zeit gekostet hat. Wir haben einen neuen Motor, und es liegt wahrscheinlich an der Kalibrierung. Ich hoffe, dass morgen für uns ein besserer Tag sein wird."

Doch gerade auf dem Red-Bull-Ring ist Power von großer Bedeutung: "Ich denke, es gibt drei oder vier Stellen auf der Strecke, an denen Topspeed wichtig ist. Dort erreichen wir über 300 Kilometer, und es ist wichtig, dort genug Power zu haben", berichtet der Venezolaner weiter, will sich aber nicht nur auf Renault verlassen: "Aber wir müssen das kompensieren, indem wir das Auto besser einstellen", fordert er und spricht von einem langen Abend.

Romain Grosjean hat hingegen an seinem Auto ein anderes Kuriosum festgestellt: "Auf dem Papier war es nicht der beste Tag. Das Auto war schwierig zu fahren, aber mit viel Benzin scheint unsere Pace ziemlich gut zu sein - fast so schnell wie Red Bull, wie es scheint", zeigt sich der Franzose überrascht. "Jetzt müssen wir nur schauen, wie wir das mit wenig Benzin wiederholen. Das Gefühl ist eigentlich das gleiche, wir sind einfach nur schneller im Vergleich zu den anderen", wundert er sich.

Besondere Probleme hatte Grosjean heute mit dem Handling seines Boliden. Schuld waren unter anderem die Reifen, die sich nicht in das optimale Arbeitsfenster bringen lassen wollten. "Es ist nicht unsere Stärke, die Reifen auf einer glatten und kalten Strecke auf Temperatur zu bringen", meint er und fügt an, dass das Beschleunigen am Kurvenausgang ebenfalls nicht die Stärke von Lotus sei - auch darum sei man so weit hinten zu finden gewesen. "Jetzt müssen wir die Longrun-Pace auch für das Qualifying freisetzen."


Fotos: Lotus, Großer Preis von Österreich, Freitag


Chefingenieur Alan Permane ergänzt: "Die schnellsten Zeiten sehen natürlich nicht großartig aus, da wir Probleme hatten, eine gute Runde zu fahren. Das Hauptproblem war der Grip, Pastor hat zudem noch ein Power-Unit-Problem bekommen, während Romain auf neuen Reifen keinen sauberen Run hatte. Mit mehr Benzin sehen wir konkurrenzfähiger aus. Es gibt in Spielberg noch viel zu lernen, und wir hoffen auf eine bessere Performance morgen."