Lotus am Kämpfen: Gutes Qualifying gerettet

(Motorsport-Total.com) - Nach einem schwierigen Freitag gab es bei Lotus abends Sonderschichten, die zumindest dazu führten, dass man sich am Samstag deutlich steigerte. Am Ende belegte Jarno Trulli in der Qualifikation zum Großen Preis von Italien in Monza Position 19, um 0,537 Sekunden vor Teamkollege Heikki Kovalainen, der Position 20 belegte. Der Vorsprung auf Marussia-Virgin betrug auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke lediglich rund 0,4 Sekunden.

© Team Lotus

Jarno Trulli fuhr im Qualifying in einer eigenen Liga

"Ich bin wirklich glücklich über die Arbeit, welche das Team heute geleistet hat", so Trulli. "Ich denke, dass ich heute das Maximum aus dem Auto herausgeholt habe, besonders auf dem zweiten Versuch. Es gibt hier in Monza wirklich nur eine Linie, es ist kein besonders technischer Kurs, aber man muss extrem präzise sein."

"Und mit der Servolenkung, welche wir in Ungarn wieder im Auto hatten, bin ich in der Lage, die ganze Runde über meine Linie genau zu fühlen. Dies verleiht mir die Chance, Runden zu fahren, wie ich es getan habe, sodass ich es in die 1.26er schaffte. Das Auto hat sich definitiv seit gestern verbessert. Wir haben jene Balance gefunden, um die wir im 1. Freien Training und 2. Freien Training gekämpft hatten. Ich denke, dass uns dies für das morgige Rennen in eine gute Position bringt."

"Das Auto hat sich heute gut angefühlt", so Kovalainen. "Ich hatte jedoch damit zu kämpfen, heute Nachmittag die ultimative Rundenzeit aus ihm heraus zu quetschen. Ich weiß wirklich nicht warum, also werde ich mir mit den Ingenieuren die Daten anschauen und sehen, wo ich etwas Zeit finden kann. Das Gute ist jedoch, dass wir uns seit gestern definitiv verbessert haben, was zeigt, dass wir die ganze Zeit über in eine positive Richtung arbeiten."

"Dennoch denke ich, dass wir uns nicht allzu schlecht qualifiziert haben, und wir uns morgen in einer ordentlichen Position befinden, um kämpfen zu können. Jarno ist hier stark, und es wird mit ihm morgen einen guten Kampf geben. Das Wichtigste ist, dass wir den Abstand auf die Jungs hinter uns halten und nach vorne schauen, nicht zurück. Ich denke, dass wir in Ordnung sein werden."

"Das war für uns ein guter Tag", so Thierry Salvi von Renault. "Wir haben die Setups an den Autos beträchtlich verändert, was uns im 2. Freien Training ziemlich viel Arbeit beschert hat. Aber es sieht danach aus, als hätte sich dies bezahlt gemacht, denn die Rückmeldung beider Fahrer war heute wesentlich positiver. Jarno war auf seiner Heimstrecke im Qualifying besonders stark, und ich denke, dass er und Heikki sich morgen in einer guten Position zum Kämpfen befinden werden."

"Nach dem gestrigen Tag denke ich, dass dies eine ziemlich gute Qualifying-Einheit war", so Mike Gascoyne, Technischer Direktor. "Schlussendlich haben wir die Leistung gefunden, von der wir wussten, dass wir sie im Auto haben. Beide Fahrer waren mit der Balance glücklich, also können wir mit der über Nacht und heute Vormittag verrichteten Arbeit zufrieden sein."

"Besonders Jarno war mit seinem Auto deutlich glücklicher, und er konnte auf seiner schnellsten Runde ein paar weitere Zehntelsekunden finden. Allerdings wurde er im letzten Sektor durch Verkehr aufgehalten."

"Heikki war mit der Balance seines Autos nicht ganz so glücklich, aber auch er zeigte eine gute Leistung, genauso wie das gesamte Team, um das Maximum aus dem herauszuholen, das uns heute zur Verfügung stand. Nun hoffen wir auf ein starkes Rennen und auf eine solide Zielankunft mit zwei Autos."

"Zunächst einmal bin ich begeistert, nach ein paar Rennen wieder zurück an der Strecke zu sein", so Teamchef Tony Fernandes. "Und ich bin mit der heutigen Leistung sehr zufrieden. Vergangenen Abend war ich nach einem etwas enttäuschenden Freitag ein wenig nervös. Wir hatten im Team jedoch eine gute Diskussion darüber und meiner Meinung nach heute sehr gut gearbeitet."

"Dies ist ein Streckentyp, auf dem KERS eine wichtige Rolle spielt, und ohne dieses System werden wir dieses Jahr immer zu kämpfen haben. Aber es ist sehr zufriedenstellend, dass wir einen respektablen Abstand auf einige der anderen Teams vor uns gehalten haben."

"Ich habe bemerkt, was Eddie Jordan heute Nachmittag auf 'BBC' gesagt hat, und ich bewerte diesen Kommentar als positiv. Er steht nicht alleine da, wenn er möchte, dass wir weiter nach vorne kommen. Aber Rom wurde nicht in einem Tag erbaut, und unser Plan war es immer gewesen, langfristig zu arbeiten. Das können wir nicht beschleunigen, und wir wussten immer, dass die Sicherung des zehnten Platzes in den ersten beiden Saisons uns die Plattform geben würde, eine sichere Zukunft aufzubauen. Also sind wir auf dem Weg, dieses Ziel zu erreichen."

"Während den kommenden paar Wochen werden wir ein paar weitere Pläne für die kommende Saison und darüber hinaus enthüllen. Und nachdem ich den Entwicklungsplan für das nächstjährige Auto gesehen habe, bin ich zuversichtlich, dass die gelegte Basis uns dabei helfen wird, unsere Ziele zu erreichen. Hoffentlich werden Leute wie jene mit der Erfahrung von Eddie stolz auf das sein, was wir erreicht haben, und wir werden diese Kommentare als positive Kraft für uns nutzen, um weiterhin Druck zu machen."