Lotus absolviert Rollout in Silverstone

Bei Teamchef Tony Fernandes fließen Tränen: Lotus hat in Silverstone das Rollout mit dem neuen Formel-1-Auto erfolgreich absolviert

(Motorsport-Total.com) - Um knapp 16:30 Uhr MEZ hatten wir heute Tony Fernandes am Telefon. Der Lotus-Teamchef stieg gerade in seinen Flieger nach Großbritannien, denn in Silverstone fand kurz nach dem Gespräch das Rollout des neuen Boliden statt. Jetzt ist es erstmals auch greifbar: Lotus kehrt nach 15 Jahren Abstinenz wieder in den Grand-Prix-Sport zurück!

Lotus-Teamchef Tony Fernandes saß während des Rollouts im Flugzeug

"Alles macht einen guten Eindruck. Das Auto sieht fantastisch aus und ich bin sehr glücklich", meinte Fernandes gegenüber 'Motorsport-Total.com'. Per Twitter-Kurzmitteilung ließ er wenig später ausrichten: "Shakedown hat begonnen. Ein paar Tränen." Sein Landsmann Fairuz Fauzy, offizieller Testfahrer des malaysischen Nationalteams, hatte die Ehre, die ersten Runden mit dem von Mike Gascoynes Truppe entwickelten Fahrzeug zu drehen.#w1#

Beim historischen Rollout anwesend war Clive Chapman, der Sohn des ursprünglichen Lotus-Gründers Colin Chapman, und auch in Sachen Lackierung setzt das Team auf Tradition: British-Racing-Green kombiniert mit einem gelben Streifen erinnert an die glorreichen Formel-1-Erfolge in den 1960er- und 1970er-Jahren. Die Logos von der Tune-Gruppe, von Malaysia, Proton und Bridgestone sind überwiegend in Weiß gehalten.

Rein optisch kommt das Chassis erwartungsgemäß recht konventionell daher, es folgt mit einer hohen Nase aber durchaus den gängigen Trends. Sogar Gascoyne selbst bezeichnet sein Design als "konservativen Wurf - etwa 80 Prozent dessen, was wir erreichen wollen. Die Barcelona-Spezifikation wird dann schon deutlich anders aussehen", kündigte er im Gespräch mit den Kollegen von 'auto motor und sport' an.

Lotus steigt bekanntlich erst am 17. Februar in Jerez de la Frontera in die offiziellen Wintertestfahrten ein, lässt diese Woche noch aus. So können die beim Rollout gewonnenen Daten sorgfältig geprüft und das Auto weiterentwickelt werden. Denn eines ist klar: Blamieren will sich der vierterfolgreichste Rennstall in der Geschichte der Formel 1 (hinter Ferrari, McLaren und Williams) bei seinem Comeback nach 15 Jahren nicht...