Lopez "überrascht" von Heidfelds Reaktion

Genii-Capital-Chef Gerard Lopez ist überrascht von Nick Heidfelds Gang vor Gericht, kann dessen "emotionale Reaktion" aber verstehen

(Motorsport-Total.com) - Genii-Capital-Chef und Renault-Eigentümer Gerard Lopez ist "überrascht", dass Nick Heidfeld nach seinem Rausschmiss aus dem Stammcockpit vor Gericht eine Rückkehr an seinen bisherigen Arbeitsplatz erzwingen will. Verstehen kann er den Deutschen aber sehr wohl: "Ich würde mal sagen, das war die emotionale Reaktion eines Menschen, der nun mal für sein Leben gern Rennen fährt."

Titel-Bild zur News: Gerard Lopez und Eric Boullier

Gerard Lopez (links) war mit den Leistungen von Heidfeld nicht zufrieden

"Nick war und ist ein guter Kollege von mir", unterstreicht Lopez im Interview mit dem Luxemburger 'Tageblatt' und erwähnt, dass er gerade erst vor ein paar Tagen noch mit ihm telefoniert hat. Heidfeld habe einen "gesunden Druck" gehabt: "Wir haben ihm gesagt, dass seine Performance unserer Meinung nach nicht stimmt und was wir von ihm erwarten. Er wurde immer mit Respekt behandelt, und das wird er auch weiterhin, denn er ist ja noch Team-Mitglied."

Dass die derzeitige Fahrerpaarung Petrow/Senna bis Saisonende noch einmal verändert wird, glaubt Lopez nicht, aber er deutet eine Chance für den neuen GP2-Champion Romain Grosjean an: "Vielleicht werden wir in dem einen oder anderen Freitagstraining jemanden testen." Denn die Entscheidung für nächstes Jahr ist - abgesehen von Petrow, der sein Renncockpit sicher hat - noch nicht gefallen: "Wir wissen noch nicht genau, mit welcher Fahrerpaarung wir 2012 antreten werden."

"Nick hatte für ein Jahr unterschrieben. Seine Performance hat nicht mehr gestimmt, deshalb müssen wir andere Fahrer testen", sagt Lopez im Hinblick auf Senna, Grosjean und Co. Bei der Gelegenheit stellt er auch klar: "Dass die Wahl auf Senna gefallen ist und Genii Capital vor kurzem einen geschäftlichen Deal in Brasilien unter Dach und Fach gebracht hat, hat übrigens rein gar nichts damit zu tun. Das ist strikt getrennt."