Lom: "Dürfen auf den sechsten Rang schielen"
Fabrice Lom, leitender Renault-Motoreningenieur bei Red Bull, mit einer Analyse des Kanada-Grand-Prix und der Vorschau auf Frankreich
(Motorsport-Total.com) - Frage: "Fabrice, in Montréal fuhr David Coulthard auf das Podium. Du musst begeistert sein..."
Fabrice Lom: "Absolut, wir sind alle sehr glücklich mit diesem Ergebnis, das wir uns auch redlich verdient haben, wie ich finde. David konnte sich nicht für den dritten Qualifyingdurchgang qualifizieren, was uns ein paar Freiheiten in puncto Strategie einräumte."

© Renault
Ingenieur Fabrice Lom geht mit recht hohen Erwartungen nach Magny-Cours
"Wir rechneten mit den in Montréal typischen Safety-Car-Einsätzen, füllten seinen Tank randvoll und versuchten es mit einer Einstoppstrategie. Dies gelang uns auch deshalb, weil der RB4 selbst mit voller Spritladung keinerlei Bremsprobleme zeigte. Einige unserer Konkurrenten konnten das nicht von sich behaupten. Als das Safety-Car um Runde 20 herauskam, steuerten die Führenden alle die Boxen an, David konnte aber weiterfahren. Anschließend blieb er ohne Fehler und konnte das Rennen auf Rang drei beenden. Ein gelungener Arbeitstag."#w1#
Frage: "Was rechnest du dir für das kommende Wochenende in Magny-Cours aus?"
Lom: "Wir reisen verständlicherweise mit recht hohen Erwartungen an. Als Viertplatzierte in der Konstrukteurs-WM ist es unser legitimer Anspruch, im Rennen mindestens Platz sieben oder acht zu erreichen. Aber wir wollen selbstverständlich auch jede Chance nutzen, weiter vorne zu landen. Da Lewis Hamilton im McLaren um zehn Startplätze strafversetzt wird, dürfen wir am kommenden Wochenende ruhig auf den sechsten Rang schielen."
Frage: "Der Grand Prix in Magny-Cours - ist das für dich immer ein besonderes Rennen?"
Lom: "Natürlich. Wir gehen diesen Saisonlauf genau so wie die übrigen 17 an, aber für ein Team mit einem französischen Motor besitzt der Grand Prix von Frankreich unweigerlich eine besondere Bedeutung. Uns werden wieder viele Menschen in der Boxenanlage besuchen, viele Renault-Mitarbeiter werden uns auf den Tribünen die Daumen drücken und wir werden mit Sicherheit zahlreiche Wünsche und Terminanfragen entgegennehmen. Das erschwert auf der einen Seite unsere gewohnten Tagesabläufe ein wenig, steigert gleichzeitig aber auch unsere Motivation geschätzt um den Faktor zehn."

