Lobeshymnen für den Champion auf Rekordjagd

Sebastian Vettel hat die Konkurrenz erneut nach Belieben dominiert - Sowohl bei Red Bull als auch extern sahnt der Weltmeister dafür jede Menge Lob ab

(Motorsport-Total.com) - Nach seiner erneuten Triumphfahrt in Abu Dhabi wird Weltmeister Sebastian Vettel weiterhin mit Lob überschüttet. Besonders seine Vorgesetzten konnte er einmal mehr begeistern: "Das war wieder absolut erstaunlich heute, was Sebastian hier wieder abgeliefert hat", findet Red-Bull-Teamchef Christian Horner gegenüber 'Sky Sports F1': "Wir wissen, dass Mark ein wirklich, wirklich guter Rennfahrer ist, aber die Dominanz, die Sebastian gerade zeigt, ist einfach nur erstaunlich."

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Sebastian Vettel würde mit zwei weiteren Siegen einen uralten Rekord einstellen Zoom

Auch Niki Lauda - 'RTL'-Experte und Aufsichtsratschef des Konkurrenten Mercedes - lobt Vettel erneut in höchsten Tönen: "Dem Teamkollegen 40 Sekunden zu geben - dem Rest dementsprechend auch - das ist schon nicht schlecht. Die haben das gleiche Auto, da gibt es überhaupt keine Diskussion. Der Unterschied zeigt sich einfach durch das ganze Rennen hindurch, mit welchem Speed der Sebastian einen kompletten Rennverlauf gehen kann. Er ist also wieder ein Superrennen gefahren, wie es sich für einen viermaligen Weltmeister gehört."

Durch seinen siebten Triumph in Folge ist Vettel weiterhin auf einem guten Weg, den Rekord der längsten Siegerserie einzustellen - neun saisonübergreifende Siege in Folge für Alberto Ascari in den Jahren 1952/53. Dazu müsste er noch die Rennen in Austin und Sao Paulo gewinnen, um zumindest gleichzuziehen. Durch einen weiteren Erfolg beim nächstjährigen Saisonauftakt in Melbourne hätte er den Rekord für sich allein. Horner interessiert das noch nicht wirklich: "Um ehrlich zu sein, kümmern wir uns immer nur um die Dinge, die gerade anfallen."

Red Bull lässt nicht locker

"Jeder weitere Sieg ist ein Bonus, und wir werden in den beiden letzten Rennen genauso attackieren, wie wir es hier auch getan haben", kündigt der Teamchef an. Stattdessen freut er sich zunächst einmal über ein aktuelleres Jubiläum: "Heute war es unsere hundertste Podiumsplatzierung (im 163. Rennen; Anm. d. Red.), was für das Team nach neun Jahren ein echter Meilenstein ist. Jeder im Team kann darauf wirklich extrem stolz sein."


Fotos: Sebastian Vettel, Großer Preis von Abu Dhabi


Motorsportchef Helmut Marko weiß ebenfalls, dass Red Bull nicht locker lassen wird: "Jeder in unserer Garage sieht es so: Wir wollen die letzten zwei Rennen auch noch gewinnen. Das ist also sowohl vom Fahrer als auch von den ganzen Teammitgliedern der Anspruch." So sieht er auch in Austin gute Chancen auf den Rennsieg: "Bis auf den Saisonbeginn waren wir überall stark. Voriges Jahr haben wir (in Texas; Anm. d. Red.) durch ein Überrundungsmanöver knapp gegen Hamilton verloren. Aber ich glaube, unser Auto ist so stark, und Sebastians Form ist so unbegreiflich, dass ich mir nicht vorstellen kann, warum es nicht klappen sollte."

Nur kleine Party in Abu Dhabi

Auch wenn auf dem Yas Marina Circuit eine kleine Red-Bull-Party geplant ist, wird es laut Marko wohl nicht allzu lang gehen: "Naja, so in Ruhe wird es auch nicht, weil die Leute teilweise um drei oder vier in der Früh wieder wegfliegen. Ein Teil - zusammen mit Sebastian - hat morgen einen Auftritt in Salzburg, und da muss man auch noch in einer halbwegs anständigen Verfassung aufkreuzen. Also für die meisten werden es nur ein paar Stunden. Aber das kommt schon noch. Wir haben eine sehr große Weihnachtsfeier in Milton Keynes."

Auch Vater Norbert Vettel will an der Party teilnehmen und ist sichtlich stolz auf seinen Sohn: "Ich bin eigentlich sprachlos. Das ist super", lobt er gegenüber 'Sky'. In Abu Dhabi waren beide Elternteile des Weltmeisters vor Ort, nachdem sie den indischen Grand Prix noch "daheim auf der Couch" verbracht hatten - "Das war perfekt, da ist man nicht so nervös." Zu Vettels kürzlich ausgesprochener Ankündigung, eines Tages fünf Kinder haben zu wollen, hat Vater Norbert eine trockene Antwort parat: "Wenn er das hinkriegt, dann ist das gut. Ich habe nur vier geschafft."