• 02.12.2004 14:50

  • von Marco Helgert

Lob von allen Seiten für Nick Heidfeld

Schon nach dem ersten Tag konnte Nick Heidfeld bei den Testfahrten für BMW-Williams einige Experten überzeugen

(Motorsport-Total.com) - Nicht zum ersten Mal entscheidet sich bei Williams die Fahrerbesetzung durch einen direkten Vergleich bei Testfahrten, obschon ein Vergleich der Rundenzeiten kaum aussagekräftig sein wird. In Jerez kämpfen mit Antonio Pizzonia und Nick Heidfeld zwei Piloten um den noch freien Platz im BMW-Williams-Team, dabei hat der Brasilianer den klaren Vorteil, dass er als Testfahrer Team und Auto bereits sehr gut kennt.

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld

Nick Heidfeld kämpft noch um das zweite BMW-Williams-Cockpit

Vielleicht ist die Geschichte von Jenson Button für Nick Heidfeld aufmunternd. Auch der Engländer musste sich vor seiner ersten Formel-1-Saison einem Duell stellen. Bruno Junqueira hieß sein damaliger Konkurrent, ebenfalls ein Brasilianer, der schon einige Testfahrten für das Williams-Team absolviert hatte. Am Ende gewann Button das Duell und fuhr 2000 seine erste Formel-1-Saison.#w1#

Nach dem gestrigen Testauftakt für Heidfeld in Südspanien waren wegen des wechselhaften Wetters kaum Aussagen über die Leistung möglich, doch die Teamführung zeigte sich durchaus beeindruckt. Sam Michael, Technischer Direktor bei Williams, attestierte dem Mönchengladbacher, einen "großartigen Job" gemacht zu haben.

Auch BMW-Motorsportchef Mario Theissen war zufrieden: "Nick Heidfeld hat am ersten seiner beiden Testtage eine sehr gute Vorstellung geboten", erklärte er. Sein Ex-Kollege Gerhard Berger äußerte sich noch klarer. "Ich würde ihn blind nehmen, weil er der beste Fahrer auf dem Markt ist. Ich weiß, dass BMW Nick favorisiert", wird der Tiroler von 'Sport1' aus der Münchener 'tz' zitiert.

Doch BMW kann nicht entscheiden, wer im kommenden Jahr das zweite Cockpit bekommt. Die Fahrerentscheidungen liegen in den Händen des Williams-Teams. Pizzonia hat vor den Testfahrten immer wieder seine Zuversicht geäußert, dass er die besten Chancen auf den Platz habe. Eine Vorentscheidung soll aber noch nicht gefallen sein. "Wenn Nick schneller ist, kommt Frank nicht an ihm vorbei", so Berger hierzu.

Auch Niki Lauda blieb der gute Testauftakt des Mönchengladbachers nicht verborgen. "Sehr beeindruckend", erklärte er. "Er hat bewiesen, dass er auf Anhieb sauschnell ist. Das ist genau das, was zählt." Da Heidfeld aber nicht bei den besten Streckenbedingungen auf der Piste war, lag er in der Endabrechnung zurück, was gerade in den britischen Medien bereits ein negatives Echo erzeugte.