• 04.09.2022 12:56

  • von Stefan Ehlen, Co-Autor: Jonathan Noble

Leuchtfackeln: Zandvoort appelliert an "gesunden Menschenverstand"

Die Veranstalter des Formel-1-Rennens in Zandvoort wenden sich mit einem Statement an die Vor-Ort-Fans und betonen erneut: Leuchtfackeln sind nicht erlaubt

(Motorsport-Total.com) - Leuchtfackeln sind beim Formel-1-Rennen in Zandvoort nicht erlaubt. Trotzdem sind zwei dieser Rauchbomben am Samstag im Qualifying auf der Rennstrecke gelandet. Im ersten Fall ließ die Rennleitung sofort rote Flaggen zeigen, im zweiten Fall rollte die Fackel unter eine Streckenbegrenzung. Und dergleichen soll sich beim Grand Prix am Sonntag nicht wiederholen.

Titel-Bild zur News: Fans mit Leuchtfackeln an der Formel-1-Rennstrecke in Zandvoort

Fans mit Leuchtfackeln an der Formel-1-Rennstrecke in Zandvoort Zoom

Die Veranstalter in Zandvoort haben deshalb ein Statement herausgegeben, in dem sie sich an ihr Vor-Ort-Publikum wenden und erklären, Leuchtfackeln seien tabu an der Rennstrecke.

Die Botschaft im Wortlaut: "Die Fahrer, das Formel-1-Management, die FIA und die Veranstalter des Niederlande-Grand-Prix tolerieren Leuchtfackeln nicht. Das hat auch Max Verstappen in seinen Medienrunden nach dem Qualifying so gesagt. Leuchtfackeln sind einfach nicht erlaubt."

Veranstalter betonen: Die Polizei wird eingeschaltet

Durch solche Rauchbomben entstünden "gefährliche Situationen", so heißt es weiter, "sowohl für die Fahrer auf der Strecke als auch für [auf den Tribünen] für andere Fans. Als Veranstalter appellieren wir an den gesunden Menschenverstand all unserer Fans und warnen noch einmal, dass wir solche Leuchtfackeln nicht tolerieren werden."

Und auch das betonen die Veranstalter: Wer sich vor Ort über das Verbot hinwegsetzt, der muss sich vor der Polizei verantworten. Denn: "Umstehende haben den Sicherheitsdienst auf den Übeltäter vom 3. September aufmerksam gemacht. Der Sicherheitsdienst hat ihn an die Behörden überstellt."

Potenzielle Gefährdung von Menschenleben an der Strecke

Mercedes-Teamchef Toto Wolff wünscht sich keine weiteren Vorfälle dieser Art, die von "ein paar Idioten" ausgegangen seien. Er meint: "Hoffentlich kriegen die Veranstalter das mit Sicherheitskräften in den Griff."

Szenen wie die im Qualifying würden eine sonst ausgezeichnete Rennveranstaltung in ein schlechtes Licht rücken, denn die Atmosphäre vor Ort sei "großartig", sagt Wolff. "Der Enthusiasmus für Max hat das komplette Land erfasst. Das ist schön zu sehen. Und ich habe nur positive Erfahrungen mit den Fans gemacht."


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"Schade ist nur, dass ein paar Vollidioten sich entweder betrinken oder nicht bedenken, was so eine Fackel mit einem Fahrer machen kann. Die kann einen Fahrer treffen, und wir wissen aus der Vergangenheit, dass so etwas Konsequenzen haben kann. Der Halo würde dir da nicht helfen."

Der heutige Red-Bull-Sportchef Helmut Marko etwa verlor 1972 beim Frankreich-Grand-Prix ein Auge, weil ein hochgewirbelter Stein sein Helmvisier durchschlug. 2009 beim Ungarn-Grand-Prix traf eine Stahlfeder den Helm von Felipe Massa, der daraufhin bewusstlos in die Banden einschlug. Massa kehrte erst Monate später wieder ins Formel-1-Cockpit zurück.