Leclerc-Bestzeit ohne Wert? "Alle versuchen unterschiedliche Dinge"

Charles Leclerc fährt am Freitag in Ungarn Bestzeit, sieht Red Bull aber weiter als klaren Favoriten - Carlos Sainz spricht nach Crash von einem "sehr seltsamen Tag"

(Motorsport-Total.com) - Die gute Nachricht für alle Ferrari-Fans: Charles Leclerc beendete den Trainingsfreitag in Ungarn auf Platz eins. Die weniger gute Nachricht: Sonderlich viel Aussagekraft dürfte diese Bestzeit nach Regen in FT1 und wenig Fahrbetrieb in FT2 nicht haben.

Titel-Bild zur News: Charles Leclerc beim Formel-1-Rennen in Budapest 2023

Charles Leclerc war am Freitag in Ungarn der schnellste Mann Zoom

"Es ist sehr schwierig, aus dem heutigen Training etwas herauszulesen", gesteht auch Leclerc selbst am Abend und verweist auf die Reifenregel an diesem Wochenende. In Ungarn haben die Piloten nur elf statt wie sonst üblich 13 Reifensätze zur Verfügung.

Das führte dazu, dass zum Beispiel die Red-Bull-Piloten im zweiten Training nur wenige Runden fuhren. "Ich glaube, sie haben in FT2 nur einen Satz verwendet. Wir erwarten noch immer, dass sie das stärkste Team sein werden", stellt Leclerc daher klar.

"Alle versuchen unterschiedliche Dinge", sagt er im Hinblick auf das neue Format und erklärt, dass er das auch so "erwartet" habe. "Aber es ist schön, denn ich glaube, dass wir alle nicht wirklich wissen, wo wir stehen, wenn wir ins Qualifying gehen", so Leclerc.

"Und ich bin mir sicher, dass das aufregend wird. Aber das Gefühl war ziemlich gut", betont der Monegasse, der das Ergebnis am Freitag trotz der Umstände als "positiv" bewertet und erklärt: "Wir müssen uns einfach auf uns selbst konzentrieren."

"Wir wissen, wo wir das Auto verbessern müssen. Es gab einige Kurven, in denen ich nicht so viel Vertrauen hatte", berichtet er, betont aber, trotzdem optimistisch zu sein. Für Teamkollege Carlos Sainz lief es mit Platz zehn in der Zeitenliste nicht ganz so gut.

Im ersten Training landete der Spanier sogar einmal in der Mauer. Er berichtet: "Ich habe das Limit nicht gefunden, ich hatte einfach Aquaplaning und einen Dreher." Auch davon abgesehen sei es für ihn mit dem neuen Format "ein sehr seltsamer Tag" gewesen.

Man sei weniger Runden als an einem normalen Freitag gefahren, weil es in FT1 geregnet habe und es in FT2 dann vor allem darum gegangen sei, Reifen zu sparen. Der Spanier erwartet, dass es am Samstag eng zugehen und es "ein hartes Wochenende für alle" werden wird.

In den vergangenen Jahren war Ungarn übrigens nicht das beste Pflaster für Ferrari. Den letzten Sieg holte die Scuderia auf dem Hungaroring 2017, in den vergangenen drei Auflagen seit 2020 gab es zudem nur einen einzigen Podestplatz.

2021 wurde Sainz Dritter, Leclerc stand in Ungarn noch nie auf dem Treppchen.

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