• 22.07.2011 19:57

  • von Fabian Hust

Lautlos durch die Boxengasse: Noch ist nichts spruchreif

Hinter den Kulissen wird noch darüber diskutiert, ob es sinnvoll und machbar ist, die Autos ab 2014 in den Boxen nur mit Elektro-Antrieb fahren zu lassen

(Motorsport-Total.com) - Derzeit sorgt ein Elektromotor im Rahmen von KERS lediglich für zusätzliche Kraft, ab der Saison 2014 soll symbolträchtig Treibstoff gespart werden, indem die Autos in der Boxengasse nur mithilfe des elektrischen Antriebs angetrieben werden dürfen. Doch diese Entscheidung des Automobilweltverbandes FIA wirft Fragen auf.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Lautlos mit E-Antrieb durch die Boxengasse: Das könnte gefährlich werden

Zum Beispiel jene, ob es nicht so gefährlich ist, wenn die Autos lautlos durch die enge Boxengasse fahren: "Das ist etwas, über das wir gerade begonnen haben zu diskutieren", erklärt Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali. "Diesbezüglich gibt es unterschiedliche Meinungen. Es gibt ein paar Hersteller, die heiß darauf sind, dass dieses Projekt umgesetzt wird."

"Einige andere befürchten, dass nicht aus dem Standpunkt der Technik, sondern lediglich aus dem Standpunkt der Schau dies etwas ist, bei dem wir sicherstellen müssen, dass der Sport damit glücklich ist. Da es erst 2014 eingeführt werden soll, kann noch darüber diskutiert werden. Wir haben Zeit, dies ordentlich zu besprechen."

"Bezüglich dieses Themas gibt es verschiedene Meinungen, denn auf der einen Seite ist es ein technischer Aspekt, auf der anderen Seite sind da auch noch der Sport und die Leidenschaft. Man könnte sagen, dass es für die Leute ohne den Lärm schwierig sein könnte, nachzuvollziehen, um was es bei der Leidenschaft in der Formel 1 geht."

"Auf der anderen Seite könnte man sagen, dass die Formel 1 der Gipfel des Motorsports in Bezug auf neue Entwicklungen und Forschung sein muss und dies also in die entgegengesetzte Richtung geht. Das ist etwas, das wir diskutieren werden."

James Allison, Technischer Direktor von Renault, kann seinem Kollegen zustimmen: "Es gibt technische Hürden, die aus dem Weg geräumt werden müssen, bevor es dazu kommen kann. Es ist jedoch nicht unmöglich, es geht lediglich darum, die Konfiguration des Autos in Relation zu dem zu ändern, wie es heute ist. In Bezug auf das Design sind damit Komplikationen verbunden, es ist jedoch nicht unmöglich."

"Ich habe gehört, dass die Idee in verschiedenen Gruppen aufgegriffen wurde und sie zum größten Teil auf eine positive Resonanz als nützliche Initiative gestoßen ist. Es gibt jedoch in Bezug auf die Durchführung Argumente dafür und dagegen, diese diskutieren wir im Moment noch."

Domenicali kann sich vorstellen, dass der Einsatz zum Sicherheitsrisiko wird: "Denn auf der Hauptgerade könnte man Autos haben, die mit dem Motor normal unterwegs sind. Dies ist deshalb ein Faktor, den wir in Betracht ziehen, definitiv."