• 09.01.2002 13:32

  • von Marcus Kollmann

Lauda von Potenzial seiner Nachwuchsfahrer überzeugt

Niki Lauda spricht über Jaguars Testfahrer - Fährt 2003 Lotterer oder Courtney an Stelle von Irvine oder de la Rosa?

(Motorsport-Total.com) - Jaguar-Teamchef Niki Lauda steckt mit seinem Team derzeit inmitten der Vorbereitungen auf die neue Saison, in der er wie 2001 auf die Erfahrungen des Formel-1-Vizeweltmeisteres Eddie Irvine und auf die Dienste des Spaniers Pedro de la Rosa vertrauen wird.

Titel-Bild zur News: André Lotterer

Mit Lotterer und Courtney setzt auch Jaguar auf die Jugend

Der Österreicher weiß jedoch, dass der Trend in der Königsklasse hin zu jüngeren Fahrern geht, weshalb man am Rande der Vorstellung des neuen R3 auch verkündete, dass man den Vertrag mit dem Deutschen André Lotterer als offizieller Testfahrer des Teams 2002 fortsetzen werde. Auch ist bekannt, dass Fahrer wie Irvine im Vergleich zu einem Newcomer hohe Gehaltsforderungen haben und auf Grund ihres reiferen Alters auch in Sachen Marketing nicht immer so gut zu vermarkten sind wie es die Sponsoren und Partner sich wünschen.

Anstatt wie im letzten Jahr in der Nachwuchsklasse Formel 3 unterwegs zu sein und nebenher für das in Milton Keynes beheimatete englische Formel-1-Team zu testen, wird sich Lotterer in dieser Saison einzig und allein auf die Tests mit Jaguar in der Königsklasse konzentrieren. Es ist davon auszugehen, dass der Duisburger darauf spekuliert, dass er unter Umständen dem 36 Jahre alten Irvine oder Pedro de la Rosa das Cockpit für die Saison 2003 wegschnappen kann.

Lotterer ist Testfahrer Nummer 1, Courtney Nummer 2

Neben Lotterer buhlt aber auch der 21-jährige Australier James Courtney, welchen Jaguar Racing als zweiten Testfahrer unter Vertrag hat, um ein Cockpit bei dem britischen Team. Im Gegensatz zu Lotterer wird der aus Sydney stammende Rennfahrer aber für Carlin Motorsport in der Britischen Formel 3 antreten und nur nebenher seinen Speed und sein technisches Verständnis bei Testfahrten dem Jaguar-Team beweisen können.

Einen großen Bewunderer hat Courtney jedoch schon in Niki Lauda gefunden. Nachdem der Österreicher den Australier zuerst skeptisch beurteilte, hat er nun, nachdem er ihn bei den ersten F3-Tests mit seinem neuen Team beobachtete, eine höhere Meinung von ihm: "Ich muss sagen, dass dieser Bursche sich gut entwickelt. Er wird dieses Jahr in einem guten Team in der F3 sein und ich hoffe, dass er die Meisterschaft gewinnt", zitiert die 'Herald Sun' Lauda, der weiter wissen ließ, dass er dem jungen Piloten einiges zutraut. Bei einem F3-Test in Wales, wo Courtney erst das zweite Mal - und bei kaltem Wetter - fuhr, war er gerade einmal nur zwei Zehntel langsamer als Takuma Sato.

Lauda will Lotterer und Courtney bei Testfahrten gegeneinander antreten lassen

Der Japaner startet diese Saison übrigens für Eddie Jordan, der sich das Talent aus dem Land der aufgehenden Sonne für 2 Jahre plus einer Option auf weitere 2 Jahre sicherte.

Lauda hat Courtney einen Test im R3 fest versprochen. Zunächst muss der talentierte Australier sich jedoch noch ein wenig in Geduld üben, denn bevor Jaguar Racing nicht genügend Chassis zur Verfügung stehen, will der Teamchef kein Risiko eingehen welches das Testen mit einem jungen Fahrer immer mit sich bringt.

"Lotterer ist unser Testfahrer Nummer 1 und Courtney auf Grund seiner Verpflichtungen der F3 gegenüber die Nummer 2. Wir sind deshalb ein wenig knapp was die ihm zur Verfügung stehende Testzeit im Formel-1-Auto anbelangt. Ich will ihn aber einmal zusammen im Auto mit Lotterer sehen und schauen wie er sich im Vergleich schlägt. Derzeit sieht es jedoch so aus, als ob das noch etwas warten müssen wird, denn zuerst müssen wir mit unserem Formel-1-Programm in Gang kommen", sprach Lauda auf die momentan im Vordergrund stehenden Prioritäten an. Indirekt stellte der Österreicher in Aussicht, dass vielleicht einer der Nachwuchsfahrer, wenn er denn auf ganzer Linie überzeugt, 2003 als regulärer Pilot in Betracht gezogen werden könnte.